Herzensheimat Irland

18
Apr
2008

Hausboote

Auf diesem wunderschönen Hausboot, auf dem meine Freundin Marketa wohnt, war ich gestern zum Geburtstagsdinner eingeladen... Isses nich' herrlich....? hmmm..... *träum*

Image Hosted by ImageShack.us

Ich bin ja eh ein Wassermensch... Besonders am Meer geht mein Herz auf... Aber auch Seen und Flüsse... Hach...! Mag wohl an meiner Heimatstadt liegen...! *lächel* Aber darüber nachgedacht, ob ich ggf. auf 'nem Boot leben könnte, hab' ich bisher eigentlich noch nicht gehabt... Aber WARUM eigentlich nicht....?

Image Hosted by ImageShack.us

hmmmm... Vielleicht, weil mir dabei das Land fehlen würde, um zu gärtnern und mein eigenes Gemüse anzubauen... Andererseits habe ich auf vielen Booten in dieser kleinen "Siedlung" Töpfe, Kästen etc. mit Kräutern, Blumen etc. gesehen... Und auch am Ufer des Grand Canal wurde so einiges von den Bewohnern angebaut... Also, zeitweise....?! WARUM eigentlich nicht....?

Image Hosted by ImageShack.us

Tjaja... Natürlich scheitert es wieder mal am Geld... hm... Oder...? gibt es irgendwelche Möglichkeiten, ein Boot zu finanzieren....? Ohne Geld....? *lach* Aber das ist dasselbe Problemchen wie mit dem Cottage... Irgendwas muss da doch zu machen sein... Ja, ich muss glaub ich mal guuuut überlegen, was ich will... Was ich wann will... Und wie... Und warum... Und überhaupt... Sooooooo viele Möglichkeiten - auf dem Fluss des Lebens....! ;)

Image Hosted by ImageShack.us

8
Apr
2008

Moody Sunday

Nur "moody"... Nicht "gloomy", nein... Außerdem war es ja gestern garnicht Sonntag, sondern viel mehr Montag... Oder heißt das Lied "Gloomy Monday"....? *verwirrt kuck* Ist ja auch egal... Ich war ja bloß aus auf eine "catchy" und zugleich passenden Überschrift.... Ihr wisst ja, wie das ist, so als erfahrene BloggerInnen....?! ;)

Image Hosted by ImageShack.us

In den späten Nachmittagsstunden am Strand von Howth, der schönen Halbinsel vor Dublin... Sehr launisches Wetter, jedoch blieben die Regenschauer in der Ferne, wie man hier auf dem Bild schön sehen kann...

Ich hatte ein ganzes verlängertes Wochenende Besuch... Natürlich wollte ich, dass Du - Ja, Du....! Will ja hier nicht über ggf. Anwesende in der 3. Person sprechen... *grins* - möglichst schöne Ecken meiner geliebten Insel siehst... Schließlich müssen meine Gäste ja verstehen, warum ich so verliebt in diese Insel bin... Besonders, wenn ich den Gast ganz besonders gern hab'... hehe... (Nicht, dass das etwa der erste und letzte Besuch gewesen wäre....!!!) Naja, Ihr versteht... Als erfahrene BloggerInnen und Lebenserfahrene... hihi... So habe ich also Dich, meinen Gast, gepackt und erstmal an die Westküste geschleift... Zu Michael und Ursi, und diese dazu veranlasst, eine kleine Tour mit uns zu machen... Hach...! Herrlich war's... Bestes Wetter, wunderschöne Orte... Und am Montag musste ich leider wieder arbeiten und konnte abends zumindest noch einen Spaziergang auf Howth veranlassen...

Image Hosted by ImageShack.us

Auf halben Weg auf die Felsen von Howth... Eigentlich wollte ich ja zum Sonnenuntergang oben sein... Gut, ganz haben wir's nicht geschafft...

Howth ist einer meiner Lieblingsorte hier in der Gegend. Der Blick von den Felsen ist einfach unglaublich schön...! Mehr kann man von Dublin und städtischer Umgebung nicht verlangen... In der Dämmerung kletterten wir durch die Rhododendronwälder... Und da weiß die Koboldin, wovon ich spreche... Gelle...? Auf dem Rückweg wurde das dann schon eine etwas spannende Kraxelei....!

Jetzt bist Du, lieber Gast, leider wieder zu Hause in Deutschland... Das ist schade, denn ich teile gern Erlebnisse und Stunden mit Dir....! Aber bald sehen wir uns ja wieder...! Im Juni in Deutschland und im Juli hoffentlich wieder hier, auf der grünen Insel, die die Heimat meines Herzens ist... Und vielleicht ja jetzt auch ein kleines bisschen ein Ort, an den Dein Herz sich auch ein bisschen verloren hat... *zwinker*

Image Hosted by ImageShack.us

Ich und Du, Howth, Co. Dublin, April 2008

31
Mrz
2008

Hallo Ihr lieben, treuen Leser,

ja, das muss ich schon sagen... Denn wenn Ihr tatsaechlich immer noch hier vorbeischaut, um zu sehen, ob ich etwas geschrieben habe oder mein Abo noch immer nicht abbestellt habt, dann gehoert Ihr wirklich zu den geduldigen, ausharrenden und treuen Menschen...! 5 Monate habe ich hier nichts geschrieben... Wie die Zeit vergeht...! Verrueckt... Aber ja, ich moecht' Euch sagen: Ich lebe noch...! ;)

Image Hosted by ImageShack.us

Blick ueber die County Kildare vom St. Patrick's Hill, Straffan

Und ich hab's geschafft, fuer die, die es noch nicht wissen... Ich bin im Land meines Herzens, habe hier Job und Zimmer, Karminfeuer und Garten, bereits nen Lieblings- und Ritualbaum und sogar bereits eine Freundin, mit der ich Jahreskreisfeste feiern und aehnliche wichtige Dinge tun kann...! Wohlgemerkt - in meiner Gegend... Denn meine anderen Freunde wohnen leider 2 1/2 Stunden von hier entfernt... Da zieh ich dann etwas spaeter hin... An die wundervolle, wilde Westkueste... Jetzt bin ich erstmal in der Naehe von Dublin, in der schoenen, lieblichen, jedoch recht flachen und eher unspektakulaeren County Kildare...!

Image Hosted by ImageShack.us

Eine der wenigen Erhoehungen der County ist der St. Patrick's Hill, der hier am St. Patrick's Day von einer sehr "interreligioesen" Gruppe (inklusive mir selbst) bepilgert wurde...

Ich bin jetzt seit etwas ueber 2 Monaten hier, mache bereits einen Irisch-Kurs und eine 5-Rhythmen-Jahresgruppe, bestehend aus 5 Wochenendworkshops ueber das Jahr verteilt. Das 5-Rhythmen-Tanzen gefaellt mir schon lange sehr gut und jetzt habe ich beschlossen, in das Thema etwas tiefer einzusteigen. Der erste Workshop war schon sehr schoen und intensiv und ich freue mich auf das, was da noch kommen wird...! Auch sonst... Denn ich habe das Gefuehl, es geht in nem Riesentempo voran, seit ich hier bin, und der Wind pustet kraeftig von hinten, wie es in dem schoenen irischen Segensspruch so schoen heisst... Moege es so weiter gehen...! :))

Image Hosted by ImageShack.us

Eine junge Pilgerin rennt den uuuunglaublichen Steilhang des Berges hinab... Hier zum Glueck den Wind eher im Gesicht...

Natuerlich bin ich auch schon etwas herumgereist... Hier in der County und in der County Dublin, aber selbstverstaendlich auch zu Michael und Ursi in eine meiner Lieblingscountys: Sligo... Und hier koennt Ihr nocheinmal sehen, wie zufrieden ich hier die ganze Zeit vor mich hingrinse... Demnaechst folgen mehr Bilder und Berichte...

Image Hosted by ImageShack.us

Zufrieden grinsende Aine im Land ihres Herzens... Ausblick von Solashee (Michael und Ursis wunderschoenes Haus und Grundstueck) ueber die County Sligo

28
Okt
2007

Ein Spaziergang an der Galway Bay

Let me take you there... (Ooh... I'd just love to...!)

Image Hosted by ImageShack.us

Mystische Stimmung an der Stelle, wo sich die Galway Bay dem Meer öffnet... Schaut immer ein bissl aus, als stünde die Erleuchtung oder zumindest eine bedeutende andersweltliche Begegnung kurz bevor, oder...? ;)

Direkt von dem im letzten Beitrag bereits erwähnten "Claddagh" und der Mündung des schönen Flusses Corrib gehen wir nun westlich in Richtung Amerika... Bevor wir aber auf der anderen Seite des großen Ozeans ankommen - wo übrigens mehr Iren leben, als in Irland selbst...!!! - kommen wir zunächst nach Salthill, dem (let's call it) "Seaside resort" Galways. Folgt man weiter der Küste der Galway Bay kommt man zu schönen kleinen Orten, wie Barna und Spiddal, um dann irgendwann in der landschaftlich fantastischen Gaeltacht von Connemara zu landen.

Image Hosted by ImageShack.us

Der Mond ging schon am Nachmittag über der Galway Bay auf, während die Sonne sich gerade erst darauf vorbereitete, im Meer auf der anderen Seite zu versinken...

Image Hosted by ImageShack.us

Einen interessanten kleinen Park hat man kurz vor Salthill an der Strandpromenade angelegt, ganz im Stil einer alten Ritualstätte, mit Steinalleen, -kreisen und diesem großen Megalithen in der Mitte... Schaut ganz magisch aus und fühlt sich auch ganz gut an...

Herrliche Blicke auf die Berge des Burren und vorgelagerte Inseln mit Leuchttürmen bestimmen das Bild in den Ferneinstellungen, während Strände, palmen- und akazienbegrünte Promenaden und sommerlich gelb-orange-gestrichene Badeeinrichtungen ein fast schon befremdlich mondänes Ostseebad-Gefühl in den Naheinstellungen hervorrufen...

Image Hosted by ImageShack.us

Dieser fantastische Blick auf den Sonnenuntergang hinter der knallig gelb-orangen Baywatch-Station war unübertroffen kitschig... Aber soooooooo schön...! :))

Image Hosted by ImageShack.us

Und noch eines - weil's einfach so unglaublich kitschi-katschi ist und weil noch Platz ist... *grins* Hey, hat schon was, oder...?

Ich denke, wenn ich in Galway eine Zeit lang leben würde, würde ich hier jeden Tag joggen oder walken gehen... Ideale Location dafür... Zwischendurch ein kurzes Bad in der kalten See... Huuuuuahrrrr... *schüttel und bibber* Na, eine schlechte Idee ist das nicht...! Da liefen einige attraktive Herren joggenderweise herum...! (Hatte noch nie zuvor jemanden joggen sehen, in Irland...) *lach* Also, langer Rede kurzer Sinn: Ein Spaziergang von den Galway Quays nach Salthill (und ggf. weiter) ist absolut empfehlenswert...! ;)

Zurück aus dem Land meines Herzens...

...habe ich viel zu berichten - und doch auch eigentlich nicht viel...! Mein diesmal recht kurzer Besuch in Irland beschränkte sich auf ein rein städtisches Dasein mit viel beruflichorientiertem Umhergelaufe und nächtlichem unterhaltungsorientierten Gesumpfe in Galways Pubs und Bars. *grins* Wirklich erholt bin ich nun wirklich nicht und von meinem geliebten LAND habe ich auch nicht grad viel zu sehen bekommen... So wäre das also, wenn ich in Irland in einer Stadt lebte....? Nein, das geht ja gaaaarnicht...! Und wenn Galway und Sligo noch so schöne Städtchen sind... Das ist also eine der Erkenntnisse, die ich mitnehmen konnte: In eine Stadt in Irland ziehe ich höchstens übergangsweise - möglichst garnicht. Garantiert nicht nach Dublin, möglichst nicht nach Galway oder Sligo. Also, nicht IN die Stadt. Wohl aber in die Nähe...! (Aber eigentlich wusste ich das ja auch eh schon...)

Image Hosted by ImageShack.us

In der Abenddämmerung leuchtete Griffin's Bakery - die übrigens die besten Gebäckstücke der Stadt herstellt - als wäre sie der Goldtopf eines Leprachauns am Ende eines Regenbogens höchstpersönlich. Große Göttin - war DAS schön....!

Jobmäßig ist die Lage nicht grad wirklich rosig... Ja, es gibt ne Menge Jobs - dummerweise nur nicht in meinem Bereich... Da gibt es herzlich wenig...! Da läuft vieles auf ehrenamtlicher Basis, wenn es z.B. um Migrationsberatung oder Alphabetisierung geht. Und Sprachschulen, die DaF anbieten, gibt es arg wenige. Und natürlich sind die schon mit Lehrerinnen versorgt. Dennoch: Bewerben werde ich mich natürlich. Wollen wir doch mal sehen...!? *bemüht zuversichtlich dreinschau*

Image Hosted by ImageShack.us

Der "Claddagh" begrenzt das Flussufer des Corrib, der hier in die Galway Bay mündet. Hier saß ich am Freitag fast ne Stunde melancholisierend am Pier, starte auf's Wasser und auf den Himmel und wartete darauf, dass der Vollmond - doch bitteeee - hinter den Wolken hervorkäme...

Immerhin habe ich im Hostel eine nette Frau aus Italien kennen gelernt, Simona, die auch gerade auf Jobsuche in Galway und Umgebung ist. Wir haben uns super verstanden und könnten uns sogar vorstellen, uns zusammen ein Häuschen zu mieten. Mal sehen, was sich so zuträgt, in den nächsten Monaten. Toll, ich hab also schon eine Mitbewohnerin, aber leider noch keinen Ort zum wohnen und leider noch keine Arbeit... Najjjjjaaaaaa... Irgendwomit muss man ja anfangen..?! *chrchr* (Und eigentlich ist es ja nicht das Schlechteste, mit nem netten Menschen anzufangen...?!)

Image Hosted by ImageShack.us

Und da war er - der Vollmond...! Wahrscheinlich wäre der Claddagh einer der schönsten Plätze, an denen man innerhalb Galways leben könnte. Nur müsste man aufpassen, wenn man morgens halbnackt gähnenderweise am Fenster stünde, um auf die Bay hinauszuschauen... Ich glaube, es steht auf der anderen Seite des Flusses eigentlich ständig jemand, der gerade fotografiert...! ;)

Außerdem war ich auf einem superguten Konzert im Crane's. In der Thumbnail-Linkliste links findet Ihr die beiden Künstler, die ich gesehen habe: Niall Connolly und Ultan Conlon. Ein kleines Konzert, mit circa 40, höchstens 50 Gästen - viel mehr Leute passen da aber eh nicht rein. Wahrlich ein Geheimtipp noch, also. Wenn Ihr Damien Rice mögt, dann würdet Ihr vermutlich diese beiden auch mögen. Schöner handgemachter Folk, nicht herausragend "irisch", mit wundervollen, poetischen Texten, von Männern mit ganz fantastischen Stimmen gesungen. Besonders die Stimme und die Art des Gesangs von Ultan Conlon gefiel mir sehr. Niall Connolly hingegen trieb mir mit seinen wunderschönen Texten mehrfach die Tränen in die Augen...! Sehr, sehr empfehlenswert...! Beide Künstler...! Wenn Ihr auf die Thumbnails links klickt, könnt Ihr auf den darunterliegenden Seiten Hörbeispiele finden.

Tipp für (beneidenswerte) Leute in Wien und Umgebung: Niall Connolly spielt am 30. November um 20.00 Uhr im Café Huber in Wien.

31
Mai
2007

Neues von Tara

Ganz schön was los, um und bei Tara...! Die Leute von "TaraWatch" haben jetzt ein Protest-Camp nahe dem Gelände der neu entdeckten Fundstelle einer vermutlich keltischen Tempelanlage - ich berichtete schon - errichtet. "Monuments Watch Camp" nennt sich die Aktion und zahlreiche Tara-Aktivisten haben ihre Zelte aufgeschlagen und wachen dort Tag und Nacht. Und es gab bereits so manche handgreifliche Auseinandersetzung mit Bauarbeitern. Straßenbauarbeiter wurden scheinbar angewiesen, in das Territorium der Protestler einzudringen und deren Eigentum (sprich: Zelte, Kocher, Klamotten, Planen etc.) zu entfernen. Eine junge Frau wurde bei Handgreiflichkeiten sogar so stark verletzt, dass ein Krankentransport gerufen werden musste und die Frau jetzt in ärztlicher Behandlung ist. Die Frau wurde nach Berichten von Augenzeugen von Bauarbeitern hin und her gestoßen und gar geworfen und an Armen und Beinen durch den Dreck gezogen. Heftige Geschichten. Polizei und angeforderte Sicherheitsteams, die vor Ort waren, standen nur dabei und schauten zu, wie alles seinen Lauf nahm und griffen nicht ein. (Nach Informationen von Muireann Ni Bhrolchain und TaraWatch)

http://www.myspace.com/hilloftara

Unglaublich... Was geht da gerade ab...? Warum eskaliert die Situation nun so dermaßen...? Gemüter sind erhitzt, Interessen prallen aufeinander... Auf Tara, hier in Nord-Deutschland... Irgendetwas liegt in der Luft...! Warum handelt der Stast so oft gegen die Interessen des Volkes...? Immer wieder und überall...? Wer will eine Maut-Autobahn in Irland, die auf einer Strecke von circa 250 km eine Zeitersparnis von 10 - 15 Minuten bringt...? Wer will das wirklich...? Noch dazu, wenn diese Straße ein schönes und energetisch wichtiges Tal kaputt macht, zahlreiche archäologische Stätten zerstört und so viel Geld kostet, mit dem man weiß die Göttin besseres anstellen könnte. Und WER will einen G8-Gipfel, auf dem so viel Mist entschieden wird und der noch dazu wahrscheinlich nochmal ein Vielfaches der Kosten der Tara-Autobahn kostet...?!

tara

Zu dumm, dass ich dieses Jahr nicht zur Sommersonnenwende nach Tara fahre... Zu dumm, wirklich... Gerade dieses Jahr würde scheinbar Hilfe gebraucht werden. Und auch zu Litha sind auf Tara selbst Aktionen geplant. Ich selbst hatte im letzten Jahr vorgeschlagen, auf der Sommersonnenwende auf Tara eine Gedichte-Aktion zu planen und dadurch auf positive Art Protest zu machen. Wurde im letzten Jahr irgendwie ignoriert, dieser Vorschlag. Zu heidnisch, wurde gesagt... tztz... Könnte ja "Andersgläubige" abschrecken, wenn man den Protest für Tara direkt mit der Sonnenwendsfeier zusammenbringen würde. Tjaaa... Dieses Jahr nun ist eine Gedichte-Aktion geplant... *schnief* Naja, was soll's...?!

http://www.myspace.com/summersolsticetara

Außerdem soll die Litha-Aktion auf Tara über 4 Tage gehen... hm... Andererseits...? Was bedeutet das...? Ist das wirklich gut für Tara...? Werden noch mehr Leute kommen, als in den letzten Jahren...? Werden noch mehr Leute darunter sein, die sich einfach bloß "in den Strom hängen" um Party zu machen oder gegen den Staat zu agieren, ohne wirklichen Sinn und Verstand...? hm... Irgendwie macht mir das alles Sorgen... Ich denke, es wäre eine gute Idee, eine Erdheilungsaktion für Tara anzuleiern... Ja, ich denke, ja... Irgendetwas Gemeinsames mit Fokus auf Tara am Tag der Sommersonnenwende, um dort drüben die zu unterstützen, die Tara wirklich Gutes wollen... *nachdenklich schau* Wäre von Euch jemand dabei...?

Ansonsten sei weiterhin auf die Petition (Minibanner unten links) hingewiesen...! Und Spenden nehmen die Aktivisten von TaraWatch auch gerne...! Von denen werden derzeit das Camp und weitere Protestaktionen finanziert. Weitere Informationen unter den angegebenen Links.

20
Mai
2007

Tempel beim Bau der Tara-Autobahn entdeckt

*Schnüffschnüffschnüff* Ich werde dieses Jahr garnicht zur Sommersonnenwende auf Tara sein... Allmählich wird mir das bewusst, jetzt, wo Litha näher rückt...! Och mönsch... Irgendwie war das ja schon fast ne liebgewonnene "Tradition" - naja, wollen wir's mal nicht übertreiben...! ;) Jedenfalls vermisse ich Irland... Tara... Meine lieben Freunde dort... Die Musik... Die Pubs... Aber diesen Sommer sind einfach andere Dinge, andere Orte für mich angesagt...! Ein bissl wehmütig linz ich trotzdem "rüber auf die Insel" und werde am 21. das ein und andere Mal dran denken, was ich grad verpasse und dass ich stattdessen arbeiten muss... *grummel*

Dennoch... Wichtig ist es mir, mal wieder von Tara zu berichten... Sicher erinnert Ihr Euch an den umstrittenen Autobahnbau im Tara-Skryne-Valley, über den ich schon häufiger berichtete...?! Im letzten Jahr endete meine Berichterstattung in etwa damit, dass der Autobahnbau begonnen wurde, dass jede Menge Bäume und Büsche abgesäbelt wurden, Felder und Wiesen umgegraben wurden und dass so einige hundert archäologisch interessante Stätten in Gefahr waren, darunter u.a. auch einige Ringforts und heilige Stätten.

Als ich im Sommer in Irland war, entdeckte man beim Umgraben der Landschaft für einen riesigen Autobahnkreuzungspunkt mit Tank- und Raststätte in unmittelbarer Sichtweite zu Tara ein großes steinzeitliches Massengrab, von dem man vermutet, dass es in einem rituellen Zusammenhang stehen muss. Proteste gegen den Autobahnbau wurden lauter. Viele Menschen, die bisher nicht allzu besorgt über den Autobahnbau waren, störten sich nun an der Vorstellung, dass hunderte von steinzeitlichen Skeletten einfach so um- oder ausgebuddelt werden sollten. Allerdings weiß ich leider nicht, was aus dieser Sache wurde. Ich werde später recherchieren. Jedenfalls sagte Michael immer, dass er dafür bete, dass bei den Bauarbeiten irgendetwas gefunden werde, dass beweise, dass dieses Tal eine besondere Bedeutung habe und dass den Bau dann schnellstmöglich zum Stop bringen würde.

DAS ist jetzt passiert...! Es wurde bei den Bauarbeiten ein enorm großes Ringfort- und Tempelareal ausgegraben, welches nun wiederum die Gemüter erhitzt und den Bau an dieser Stelle nun tatsächlich, zumindest vorerst, gestoppt hat.

Bericht über den Tempelfund im "National Geographic"
Interessante und traurige Bilder auf TaraWatch

Zurzeit wird entschieden, ob der Tempel für die Autobahn dran glauben muss oder ob die Autobahn doch einen anderen Verlauf nehmen muss. Tara-Aktivisten sehen wieder Chancen, ihre Ziele doch noch durchzusetzen und den endgültigen Bau der umstrittenen Zollstraße doch noch abzuwenden und umzuleiten. Darum wird zur Zeit wieder verstärkt zu Aktionen aufgerufen. Möglichkeiten, die wir haben, um zu helfen:

1. Sign the Tara Protection Pledge, that has just been set up at:
http://www.petitiononline.com/tara101/petition.html
TaraWatch is setting up a camp near Tara and we need help on the ground, now.

2. Attend our conference, 'The Hill of Tara; Historical and Cultural Importance' on Monday 21st May in Trinity College Dublin, Swift Theatre, 11.00 am to 2.00 pm. Hosted by the Centre for Medieval and Renaissance Studies. Speakers include Dr Sean Duffy, Dr Gerald Morgan and Vincent Salafia. http://www.tarawatch.org/

3. Make a submission directly to Dick Roche, the Minister for the Environment, Heritage and Local Government. minister@environ.ie Or srite to Minister for the Environment, Heritage and Local Government, Customs House, Dublin 2

4. Donate to the Tara Archaeological Report Fund: http://tarawatch.org/?page_id=345

5. Join our email discussion list with over 800 members: http://groups.yahoo.com/group/hilloftara/

6. Become a myspace friend and help promote the cause: http://www.myspace.com/hilloftara

Quelle: Auszug aus der TaraWatch-Infomail vom 20.05.07

Wichtiger Punkt: Es gibt eine neue Petition, die ja recht schnell und einfach zu unterschreiben ist. Kost nix - außer vielleicht 2 - 3 Minuten Zeit. Ich habe auch den Button unten links auf der Seite mit diesem Link unterlegt. Ansonsten findet Ihr den Link auch unter Punkt 1 der Auflistung aus der TaraWatch-Mail. Bitte unterschreibt...!

8
Apr
2007

Die keltischen Sprachen

Die „Urformen“ des Keltischen existierten vermutlich circa im 5.-3. Jhdt. vor Christus, wo sie wohl auch ihre größte Verbreitung genossen. Dass sich der keltische Sprachzweig nicht in größerem Maße durchsetzen konnte ist wahrscheinlich Cäsar zuzuschreiben, der circa 50-40 v. Chr. Gallien eroberte und ganze Landstriche mit keltischer Bevölkerung niedermetzeln ließ.

Von diesen alten Formen der keltischen Sprachen gibt es auch leider keine Zeugnisse. Caesar berichtet zwar, dass die Weisen der Kelten, die Druiden, schreiben konnten und ihre alltägliche, geschäftliche Korrespondenz in griechischer Schrift verfassten. Eine eigene Schrift werden sie jedoch zu dieser Zeit nicht gehabt haben. Jegliche Lehre wurde mündlich weitergegeben, Abertausende von Versen auswendig gelernt. Es gab die Regel, was nicht „mit dem Herzen gelernt“ (engl. by heart = auswendig) werde, sei kein echtes Wissen. Vermutlich diente diese Methode aber auch der Geheimhaltung des druidischen Wissens.

Erst sehr viel später wurde die irische Ogham-Schrift entwickelt, die jedoch auch in äußerst verschlüsselter Form geheimes Wissen transportierte. Auf das Ogham werde ich später noch ausführlicher eingehen.

Die keltischen Sprachen gehören zum großen Sprachfamilienbaum der indo-germanischen Sprachen. Hier bilden die keltischen Sprachen einen der Zweige, wie auch z.B. die germanischen, romanischen, balto-slawischen oder indo-iranischen Sprachen. Hier wiederum gibt es erstaunlicherweise eine besonders enge Verwandtschaft zwischen dem keltischen, dem indo-iranischen und dem balto-slawischen Zweig.

Der keltische Sprachzweig ist wiederum in 2 Zweige zu unterteilen, die sich auf die geographische Verteilung der Sprachen beziehen: Den festlandkeltischen und den inselkeltischen Zweig.

Festlandkeltisch

Gallisch (Frankreich, Belgien, Süd-West-Deutschland bis zum Rhein)
Keltiberisch (Iberische Halbinsel)
Lepontisch (Nord-Italien: Gardasee, Luganer See)
Galataisch (Türkei: Ancyra = Ankara, war eine keltische Stadt)

Diese Sprachen sind sämtlich kaum erforscht, da es kaum Zeugnisse gibt, lediglich einige Grabstein- oder Felsinschriften oder alte Handschriften. Vom Galataischen z.B. ist nur eine DinA4-Seite handschriftliches Dokument erhalten. Alle festlandkeltischen Sprachen sind bereits ausgestorben.

Inselkeltisch

Der inselkeltische Zweig ist wiederum in zwei Zweige zu unterteilen, und zwar in den Goidelischen und den Britannischen. Alle Sprachen dieser beiden Zweige sind wesentlich besser erforscht, als die oben erwähnten. Es gibt mehr Schriftstücke und immerhin 4 dieser Sprachen leben noch. Man nennt diese Sprachen auch die „neukeltischen“ Sprachen.

Da sich die neukeltischen Sprachen hauptsächlich am „äußersten Rand“ Europas weiterentwickelten, erst sehr spät eine Schriftsprache und ein festgelegtes grammatisches Regelsystem bekamen und nie Schulsprachen waren, haben sie sich recht „frei entwickelt“ und viele Besonderheiten, besonders im phonetischen Bereich, ausgebildet.

Britannisch

Bretonisch (Frankreich, Bretagne)
Walisisch/Kymrisch (Wales)
Kornisch (England, Cornwall, im 18. Jhdt. ausgestorben)

Die letzten Sprecher der Sprachen Manx und Kornisch sind sogar namentlich bekannt und wurden buchstäblich von Sprachforschern mit zu Grabe getragen, die ihnen die letzten Worte noch im Sterbebett „abluchsten“ und niederschrieben. Das Walisische wird in Wales inzwischen sehr stark gefördert und hat in den letzten Jahren wieder zunehmende Zahlen von Sprechern. Nach neueren Veröffentlichungen, gibt es noch circa 5-600.000 Sprecher des Walisischen, wie durch eine Volkszählung in Groß Britannien festgestellt wurde.

Goidelisch

Irisch (Irland)
Schottisch-Gälisch (Highlands, Hebriden)
Manx (Isle of Man, 1974 ausgestorben)

Das Irische ist von den goidelischen Sprachen diejenige, welche die größte Sprecherzahl aufzuweisen hat. Laut offizieller Statistik gibt es in Irland immer noch 1 Mio Menschen die Irisch sprechen können. Allerdings wird hier leicht geschummelt, denn man zählt in dieser Statistik alle Schüler Und Schülerinnen mit, die gerade Irisch lernen. Nach Schätzungen gibt es nur noch circa 60-80.000 Muttersprachler des Irischen, ebenso viele übrigens, wie es - laut Volkszählungsergebnissen - insgesamt Sprecher des Schottisch-Gälischen gibt.

Irisch, Schottisch-Gälisch und Manx entwickelten sich alle aus dem Alt-Irischen, welches mit dem Goidelischen oder einfach „Gälischen“ auf einer Stufe steht. Durch Migration von Irland nach Schottland, auf die Hebriden und zu der Isle of Man wurde die Sprache dorthin mitgebracht und entwickelte sich eigenständig weiter.

Irisch

Innerhalb Irlands entwickelte sich die Sprache in verschiedenen Gebieten durchaus ebenfalls sehr unterschiedlich. So unterscheidet man Nordirisch, Westirisch und Südirisch, allerdings sind diese Unterscheidungen dialektaler Art.

Als Muttersprache wird das Irische nur noch in wenigen, kleinen Teilen Irlands, vor allem in Küstengebieten und auf Inseln gesprochen. Nordirisch in der Küstenregion Donegals, Westirisch in Connemara, sowie auf den Inseln der Counties Galway und Mayo und Südirisch an der Küste der County Waterford. Diese Gebiete nennt man in Irland die „Gaeltacht“. In diesen Gebieten sind alle Straßenschilder teilweise nur noch auf Irisch beschriftet, zumindest aber zweisprachig, Läden und Häuser tragen irische Namen, und es gibt sogar noch einige, wenige ältere Menschen, die nur Irisch sprechen können. Manche Kinder wachsen dort noch mit Irisch als Muttersprache auf, lernen aber spätestens sobald sie die Schule besuchen Englisch. Denn auch dort ist Englisch Schulsprache und Irisch wird lediglich als erste „Fremdsprache“ ab der ersten Klasse gelernt.

Es gibt intensive Bestrebungen in Irland, die irische Sprache zu erhalten und zu fördern. So wurde Irisch, neben Englisch, vor mehreren Jahren zur offiziellen Amtssprache erklärt. Es gibt Radiosender, Fernsehsendungen, Nachrichten, Soap-Operas, Zeitungen, Zeitschriften, Webseiten, Vorlesungen in den Universitäten, Theaterstücke und natürlich Musik und Literatur auf Irisch. Es gibt sogar mehrere Vereine, Clubs oder gar Pubs, in denen nur Irisch gesprochen werden „darf“. Kurse für Erwachsene werden an privaten Sprachschulen angeboten, und das Interesse daran ist groß.

Politisch gesehen ist die Sprache natürlich auch sehr interessant, da sie immer eine Abgrenzung zwischen Engländern und Iren schaffte. Die Engländer hatten natürlich nie Interesse die irische Sprache zu lernen und verboten es, die irische Sprache öffentlich zu sprechen und in der Schule oder in Kursen zu lehren. Sie wollten die irische durch die englische Sprache verdrängen und aussterben lassen. Es passte ihnen natürlich nicht, dass sie nicht verstehen konnten, was vom Volk gesprochen wurde. Genau DAS wiederum wurde von den irischen Freiheitskämpfern aber ausgenutzt, und so fungierte Irisch teilweise als eine Art „Geheimsprache“ beispielsweise der IRA und ihrer Vorgänger-Organisationen.

Auch war das Verbot der irischen Sprache natürlich ein Symbol für die Unterdrückung, der das irische Volk insgesamt unter englischer Herrschaft ausgesetzt war, weshalb Irisch auch einen symbolisch sehr hohen Wert bekam. Parolen, Flugblätter, Gedichte und Geschichten mit politischem Inhalt und Freiheitslieder wurden häufig auf Irisch verfasst, viele Organisationen gaben sich irische Namen und Personen änderten ihre englischen Namen inoffiziell in die irischen Varianten um. Den politischen Gefangenen der IRA wurde das Sprechen der irischen Sprache in den Gefängnissen verwährt.

Literatur/Quellen

Martin Ball, James Jife(Hrsg.)/The Celtic Languages
Helen Davies/Beginner's Irish Dictionary
Lars Kabel/Kauderwelsch Sprechführer - Irisch-Gälisch Wort für Wort
Donald MacAulay(Hrsg.)/The Celtic Languages
Glandville Price(Hrsg.)/The Celtic Connection
Paul Russell/An Introduction to the Celtic Languages
Seán O’Siadhail/Lehrbuch der Irischen Sprache
Angela Wilkes/Irish for Beginners

Entnommen von meiner ersten, nun offline gestellten Website "Aines Lisheen".

Keltische Geschichte und Kultur

1. Was genau ist die Keltische Kultur?

Man unterscheidet zwei wesentliche Epochen bei den Kelten:

Um 800-400 v. Chr. (Bronzezeit): Die Hallstatt-Kultur
Diese Kultur zeichnet sich vor allem darin aus, dass die Toten der Kelten in „Urnenfeldern“ begraben wurden.

Ab ca. 450 v. Chr. (Eisenzeit): Die La-Tène-Kultur
Diese Kultur orientiert sich nach der Ähnlichkeit in der Herstellung von Schmuck und Waffen.

Die Eigenheiten der Epochen richten sich mehr nach der Ähnlichkeit der archäol. Funde, als nach der Lebensweise der Kelten. Die Religion, die Lebensart, und der Alltag der Kelten, sind jedoch viel interessanter. So sind es das Salz und auch die Bronzegefäße, durch deren Handel die Hallstatt-Kultur überhaupt erblühte. Vom Salz war der gesamte antike Süden (z.B. die Griechen) abhängig. Entlang dieser Salzhandelsstraße freuten sich Städte, die von Norden nach Süden lagen, wie z.B. Vix, über einen gewissen Lebensstandard, da sie z. B. Zölle für die Durchfahrt erheben konnten. Die Kelten lieferten sich manches Gemetzel mit der antiken Welt lieferten, aber dennoch blühte der Handel, wie etwa zwischen den Phöniziern (entlang der afrikanischen Mittelmeerküste) und Britannien. Zudem lernten die Kelten auch von den anderen Völkern, wie etwa von den Etruskern, die Bearbeitung von Metallen. Sie übernahmen viele Lebensweisen anderer Völker. Dennoch blieb die Religion und die gemeinsame Sprache. Der Grund dafür lag in der Funktion der Druiden in der keltischen Gesellschaft.

2. Die keltische Gesellschaft

Laut den Niederschriften von Julius Cäsar war die gallische Gesellschaft folgendermaßen aufgebaut:
Die oberste Schicht bildeten Stammesfürsten oder Häuptlinge, gefolgt von den Druiden und den Kriegern. Die dritte Schicht bildeten die Handwerker, Bauern und Händler. Die vierte Schicht bildeten die Unfreien. Die Kelten zersplitterten sich in Stämme und Clans, unter denen nicht selten Streitigkeiten vorherrschten. Eine gemeinsame Führung der Kelten im Sinne eines Königs oder dergleichen gab es nicht. Dieser Umstand machte die Kelten teils eben besiegbar, in dem etwa die Römer die Stämme gegeneinander aufhetzten, teils aber auch unbesiegbar, weil man eben nicht mit einem gefallenen König gleich das ganze Keltentum besiegte, sondern immer nur einzelne Stämme. Entscheidungen in der Gemeinschaft wurden von allen »freien« Kelten getroffen, allerdings gab es auch Treffen zwischen den verschiedensten Häuptlingen und Stammesfürsten, die sich in einer Art Senat zusammensetzten. Die Beschreibung der keltischen Lebensart, sie seien ja im wesentlichen nur prahlende Rauf- und Saufbrüder, bezog sich offenbar vor allem auf die Krieger. In der Tat gab es bei den Kelten keine geordnete Kriegsführung, wie etwa bei den Römern und Griechen. Sie stürzten sich einfach lauthals und meist nackt in die diversen Schlachten. Die hohe Stellung der Frauen in der keltischen Gesellschaft zeigt aber, dass weniger die Schlachten als mehr das alltägliche Leben die gesellschaftliche Ordnung bestimmte. In den 1.000 Jahren des Keltentums waren die Raubzüge der Kelten eigentlich eher eine Seltenheit, die überwiegende Zeit bestimmte der Alltag in den Siedlungen und Gehöften.

3. Druiden und Barden

Die Bezeichnung »Druide« kam vom keltischen Wort »dru« für »Eiche«. In diesem Sinne kann man sagen, dass die Druiden übersetzt »Die Eichenkundigen« waren. Ihre Funktion lag in der Organisation des gesellschaftlichen Lebens. Sie verbreiten religiöse Strömungen, sind aber auch dafür verantwortlich, dass diese Religionen eingehalten wurden. Sie waren zudem Berater der Adligen und verfügten über ein enormes Wissen über Heilkunde und viele andere Wissenschaften der damaligen Zeit. Eine der berühmtesten Druiden ist Merlin, der in der Artussage genau diese Funktion als Magier, Heiler, Hellseher und Berater einnimmt. Das Kernland war Britannien. Hier gab es auch einen Druiden-Orden. Es scheint mehrere Schulen gegeben zu haben, wie etwa den »Schwarzen Kreis« und den »Weißen Kreis«. Diese unterschiedlichen Schulen sind später auch Grundlage für manche Phantasie-Geschichten, in denen Zauberer und Hexen sich bekämpfen. Über die Druiden selbst berichten nur noch die keltischen Sagen, die allerdings bei den Kelten nicht wie bei den Griechen und Römern aufgeschrieben wurden. Die Verbreitung dieser Sagen unterlag den Barden, die von den keltischen Helden und Göttern sangen. Die Druiden wie auch die Barden waren die Gelehrten der Kelten. Ihr Wissen war geheim und durfte nur mündlich weitergegeben werden. Wer die Kelten besiegen wollte, musste die Druiden besiegen. Genau das taten später die Römer und die Christen. Das Christentum wurde in Europa so verbreitet, indem das Druidentum als heidnischer Aberglaube und die Druiden als Hexenmeister verurteilt wurden, die mit dem Teufel im Bunde seien - nicht unähnlich der Hexenverfolgung also.

4. Das gepflegte Äußere

Erstaunlich waren die Kleidungsstücke der Kelten. Farbenfrohe Textilien wie Baumwolle und Leinen wurden von ihnen getragen. Überraschend war im übrigen für Ausstehende der krasse Hang zur Sauberkeit. Selbst die Armen unter den Kelten achteten auf eine gepflegte Kleidung. Es gab keinen freien Kelten, der in Lumpen herumlief, anders als sonst in der antiken Welt. Mancher munkelt, die Kelten gingen deshalb ohne Kleidung in Schlachten, damit diese nicht schmutzig wurde. Auch das Gold und all das Kupfer sowie der Hof oder die Siedlung machten einen sehr sauberen Eindruck. Für ein Volk, das bevorzugt in dichten Wäldern lebt, macht das ja auch Sinn, aber auch reichlich Arbeit. Besonders die Bartmode der Kelten zeigt dies. Die Kelten hatten sich weitgehendst rasiert, trugen aber einen stolzen Schnurrbart. Die Männer wuschen ihre Haare mit Kalk, so dass diese besser abstehen und etwas wilder aussahen ( Kalk war im übrigen bei den Galliern ein beliebtes Bleich-Mittel für die Haare). Die Briten malten sich sogar noch blaue Muster auf den Körpern. Die Iren (Scoten) hatten karierte Muster auf ihren Umhängen. Die Umhänge wurden meist mit einer bronzenen Fibel ähnlich einer Sicherheitsnadel zusammengehalten. Auch die Frauen waren recht ansehnlich gekleidet. Behängt mit Schmuck, und als besonderes Zeichen galt der Fußreif und der Halsreif. Sie trugen die keltische Schmiedekunst wo immer es ging, an der Kleidung, in den Haaren oder eben am Körper. Die römischen und griechischen Frauen beneideten die keltischen Frauen und dies nicht nur um des Schmuckes wegen, sondern auch weil diese den Männern nahezu gleichgestellt waren und nicht selten auch Kriegerinnen waren. In Rom wurde es sogar zur Mode, wie die britannischen Frauen herumzulaufen, diese nämlich hatten bereits schon kleine Kosmetiktöpfchen und bemalten ihre Gesichter. Die Schönheit der keltischen Frauen hatte sich in der ganzen antiken Welt herumgesprochen.

5. Spirituelle Kelten

Die bewaldeten Gebiete gaben dann auch die Lebensweisen und Mythen der Kelten vor. Rauch symbolisierte Geist. Die Auffassung der Kelten von der Welt war eine stark an geistigen Erscheinungen orientierte Welt, deren Halt die Bäume darstellten. So ruhte der Himmel auf den Bäumen. Und nichts fürchteten die Kelten mehr, als dass der Himmel über sie einstürze. Bei geselligen Anlässen spielte das Feuer eine bedeutende Rolle. Die Verbrennung des heiligen Holzes setzte eben mit dem Rauch den Geist der Bäume frei. Die keltischen Hütten glichen daher richtigen Räucherkammern. Dabei wurde nicht einfach irgendein Holz verbrannt, sondern am liebsten das heiligste, die Eiche.

6. Keltische Behausungen

Städte wir die Römer, womöglich Häuser mit Fenster, hatten die Kelten nicht errichtet. Die Siedlungen der Kelten zeichneten sich durch ihre strategische Lage aus. Lagen diese nicht selten an wichtigen Handelswegen wie z. B. an der Salzstrasse. Hier gab es wie in Vix eher reiche Händler und weniger Stammesfürsten. Ganze »Handwerksgilden« siedelten sich dort an. Daher sind die Ausgrabungen an solchen Plätzen auch sehr ergiebig, was den Fund an Tongefäßen, Waffen, Schmuck und Haushaltszeug betrifft.

7. Münzen und Mythologie

Zwar schrieben die Kelten in ihrer Zeit ihre Geschichten und Mythen nicht konkret auf, aber sie gaben sie dennoch wieder und zwar auf Münzen. Anfangs hielten die Archäologen die keltischen Münzprägungen für einen netten aber misslungenen Versuch, die griechischen Münzen (Drachmen) nachzumachen, bzw. sogar zu fälschen. Die Kelten aber waren keine Fälscher, sondern pressten ihre Symbolik auf das antike Zahlungsmittel. Da das jeder Clan für sich selbst tat, gibt es eben eine Unmenge an verschiedenen Münzen. Ihr Wert ist heute von unschätzbarer Bedeutung. Mit Tieren, Gesichtern, Symbolen, Punkten und Strichen ist ein Großteil der Mythologie auf diesen Münzen festgehalten worden. Dabei versuchten die Kelten mehr das Geistige als das Reale darzustellen, da deren Weltauffassung eben eine geistige war. Man hatte diese Kunst nicht so ernst genommen, da man im Vergleich mit den römischen und griechischen Statuen annahm, dass die Kelten nicht in der Lage waren, den menschlichen Körper haargenau darzustellen. Es war aber mehr so, dass sie nicht den Körper, sondern den Geist darstellten, was wiederum die Griechen und Römer nicht taten. Die Kelten waren keineswegs handwerklich unbegabt, eher im Gegenteil, wie ihre Schmiedekunst in der Herstellung von Schmuck zeigte. Die nahezu kindlichen Darstellungen sind also Absicht. Je nachdem, ob auf einer solchen Münze zwei oder drei Punkte waren, gehörte sein Hersteller der einen oder anderen religiösen Strömung an. Ein wesentlicher Bestandteil der Forschung in der Keltologie liegt nun darin, das geheime Wissen der Kelten aus diesen Münzen zu entschlüsseln.

8. Keltische Götter

In diesen Mythen ist von den keltischen Göttern die Rede, die offenbar jede Gestalt annehmen können und am liebsten die von Waldtieren. Manche Götter gleichen dabei eher ungehobelten Raufbolden, ähnliche wie bei den Germanen. So ist der irische Gott Lug zwar der Gott der Künste und des Handwerks, aber eben auch der Kriegskunst. Die Gallier verehrten zudem den Teutates, ebenfalls ein unbarmherziger Kriegsgott.

Dieser Text wurde von der guten Mhia aus dem Elfenwald selbst zusammengestellt und ausformuliert, und mir freundlicherweise zur Veröffentlichung für meine Website zur Verfügung gestellt.

Entnommen von meiner ersten Website "Aines Lisheen", die nun offline gesetzt ist.

Drei irisch-keltische Göttinnen

Brigid

Brigid, dieser Göttin der Fruchtbarkeit, die häufig mit einem Kranz aus Weißdorn geschmückt dargestellt wird, ist das Imbolc-Fest in der keltischen Mythologie gewidmet. Sie steigt nun als junge, wunderschöne Göttin wieder aus der Unterwelt empor, in die sie sich zu Samhain, als weise Alte, zurück gezogen hatte. Sie symbolisiert die ewige Braut und Amme, den weißen Aspekt der Göttin. Das Wort „bride“ >Braut< leitet sich gar von ihrem Namen ab, wie auch viele andere Wörter, die heute im täglichen Gebrauch sind, wie „bright“ >hell< oder „breed“ >brüten<. Ihr Name bedeutet >die Strahlende< , >die Tugendstarke< oder auch >leuchtender Pfeil<. Ihr Baum ist der Weißdorn, Baum der Feen, in seinem weißen, reinigenden Aspekt.

Als Tochter des großen Gottes der Tuatha de Dannan, des Dagda, nahm sie in Irland einen derartig hohen Rang unter den Göttinnen ein, und wurde von so vielen Menschen in ganz Irland verehrt, dass die Kirche ihre Eigenschaften kurzerhand auf eine Heilige namens Brigid übertrug, um die Bevölkerung leichter missionieren zu können. Brigid ist „3 in einer“, eine Göttin in dreifacher Verkörperung also. Sie hatte der Sage nach 2 Schwestern, die ebenfalls Brigid hießen! Die erste Brigid war Dichterin und Prophetin und die Göttin der fili, der shanakees, der Geschichten erzählenden Druiden. Die zweite Brigid nahm die Schmiede und Handwerker in ihre Obhut und die dritte der Schwestern wurde zur Schutzherrin der Heilkundigen und Ärzte. In ihrer Dreifaltigkeit gilt sie als Schutzherrin der Bauern, insbesondere der Milchwirtschaft, denn sie erscheint in der Zeit wieder auf der Erde, in der die ersten Lämmer und Kälber geboren und von ihren Müttern mit Milch versorgt werden. Ebenso erscheint sie in Gestalt der Quellen und Gewässer, hält so das Land fruchtbar, und schenkt Heilung durch die Kraft des Quellwassers, was sie zu einer Fruchtbarkeitgöttin macht und andererseits ihren Aspekt als Heilerin offenbart. Auch ist sie die Beschützerin der gebärenden Frauen und der Kleinkinder, über die sie jederzeit schützend ihre Hand hält.

Brigid wird häufig mit der großen Tuatha de Dannan >Volk der Dana< Göttin Danu, oder auch Anu, ebenfalls Tochter des Dagda, gleichgesetzt. Brigid heiratete der Sage nach, Bres, den Sohn der Göttin Ériu und schenkte diesem einen Sohn namens Ruadán, den sie jedoch wieder verlieren sollte. Sie weinte und klagte bitterlich um ihn, und so entstand das „Keening“, ein traditioneller Klagegesang, den die Frauen anstimmen, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Nach dem heutigen Volksglauben Irlands leitet die Banshee, bereits am Vorabend des Todes eines nahestehenden Menschen, diesen Klagegesang ein. Auch erzählt man sich in Irland, Brigid habe das Pfeifen erfunden, als sie eines Nachts ihre Freunde rufen wollte. Sie soll eine dermaßen hohe matriarchalische Position gehabt haben, dass es keinem Mann erlaubt war, die Hecke zu passieren, die ihr Grundstück umgab.

Brigids Element ist das Feuer, denn Brigid ist eine der keltischen Sonnengöttinnen. Ihr Sonnensymbol, das Brigids-Kreuz, eine aus Stroh gebundene Swastika, weißt auf diesen kosmischen Ursprung ohne Zweifel hin. Dieses Symbol hat sich bis heute in der irischen Tradition gehalten, heute wird es der christlichen Heiligen „St.Brigid“ zugesprochen, die auch sämtliche Funktionen der Göttin Brigid übernahm. Unzählige „St. Brigids Wells“ findet man in ganz Irland, und dort treffen sich heute Christen und Heiden in Eintracht, um ihr Wasser zu holen. Das St. Brigids Fest, das christliche Lichtmess-Fest, ist heute an die Stelle von Imbolc getreten.

Die Frau, die die Funktion der Göttin Brigid für die Christen übernehmen sollte, hatte tatsächlich einige interessante Züge, die auch einer Göttin gut zu Gesicht gestanden hätten. Sie wurde vermutlich im Jahr 453 als Tochter eines Druiden in der County Kildare, ganz in der Nähe des Heiligtums der Göttin Brigid, einer heiligen Eiche, die christianisiert werden sollte, geboren. Die Umstände ihrer Geburt prädestinierten sie bereits zu einer Wandlerin zwischen den Welten, denn sie wurde nicht im Winter geboren, und auch nicht im Frühling, sondern am 1.Februar, der beides nicht wirklich war. Auch wurde sie nicht in der Nacht geboren, aber auch nicht am Tage, sondern in der Morgendämmerung. Und schließlich noch nicht einmal im Haus, genauso wenig aber außerhalb des Hauses, sondern genau auf der Türschwelle. St.Patrick nahm sich sofort ihrer an, und taufte sie höchstpersönlich! Brigid legte später das Ordensgelübde ab und gründete im Laufe ihres Lebens mehrere Klöster, bis sie im Alter von 70 Jahren starb.

Leider kann man heute bei vielen Geschichten des Volksglaubens einfach nicht mehr nachvollziehen, ob sie sich ursprünglich auf die Göttin Brigid oder aber auf die heilige Brigid bezogen. Aber im Grunde ist das auch gleich, denn für die Bevölkerung Irlands haben ja beide eine ähnliche Funktion, nennt man sie nun Göttin oder Heilige.

Als St.Brigid noch ein sehr junges und armes Mädchen war, hütete sie einmal ihre einzige Kuh, und lies sie an der Seite der Straße grasen. Das war die einzige Möglichkeit, denn eigenes Land besaß ihre Familie nicht. Ein reicher Mann, der dieses Stück Land am Rande der Straße besaß, kam des Weges, sah das junge Mädchen und fragte sie: „Wieviel Land würde es wohl benötigen, dass Deine Kuh immer genügend zu Fressen hätte?“ Und Brigid antwortete: „Soviel Land, wie mein Umhang hier bedecken kann.“ „Soviel will ich Dir geben!“ versprach der Mann. Da legte Brigid ihren Umhang auf die Erde und er breitete sich aus so weit das Auge sehen konnte, und weiter, und weiter.... Aber eine dumme alte Frau kam vorbei und rief: „Wenn dieser Umhang sich weiter ausbreitet, wird bald ganz Irland frei sein!“ Und da legte sich der Umhang und hörte auf sich weiter auszubreiten. Brigid durfte das Land tatsächlich behalten so lang sie lebte, und niemals gab es eine Pacht für die Menschen, die ihr Land gemeinschaftlich nutzten, bis die Engländer kamen und das Land einnahmen. Hätte die Frau nur damals nicht gesprochen! Der Insel Erin wäre wahrscheinlich viel Leid erspart geblieben...

Aufgrund ihrer bemerkenswerten Eigenschaften, die wahrlich an die vorchristliche Göttin erinnern, wurde sie nach ihrem Tode heilig gesprochen. Als Äbtissin verlangte sie, dass jeder von ihr eingesetzte Bischof das Handwerk der Schmiedekunst beherrschen sollte, sie kümmerte sich um den Erhalt des irischen Brauchtums der Dichtkunst, und soll zum Zwecke der Inspiration gar immer einen Zauberkessel bei sich getragen haben, und sie beschäftigte sich natürlich auch, um zu der Göttin Brigids dritten Aspekt zu gelangen, mit der so wichtigen Heilkunst. Die heilige Brigid selbst christianisierte dann auch das Heiligtum ihrer Vorgängerin, die heilige Eiche in der Grafschaft Kildare.

Áine

In der Irischen Sprache bedeutet "Áine" sowohl >Helligkeit<, >Hitze< als auch >Geschwindigkeit< was darauf schließen lässt, dass es sich bei Aine vermutlich um eine keltische Sonnengöttin handelt, worauf die später erwähnten Traditionen und Bräuche um ihre Person ebenfalls hinweisen. Aine tritt als die Patronin Munsters in Erscheinung, und obwohl in ganz Irland Orts-, Berg- und Quellennamen mit ihr verbunden sind, ist sie wirklich bekannt nur in diesem Teil der Insel. Kaum Erzählungen gibt es über Aine in der bekannten Bardenliteratur, dafür ist sie in den Volkserzählungen der Menschen der Grafschaft Limerick umso populärer. Sie ist eine Göttin der Liebe, denn immer wieder bringt sie Menschen-Männer um den Verstand, wird darum auch „Leanan Sídhe“ >Liebling der Feen< genannt, obwohl ihr in den Sagen die große Liebe verwährt zu bleiben scheint. Durch ihre Verantwortlichkeit für die Liebe, und auch durch ihre Rolle als Mutter, vertritt sie den roten Aspekt der dreifachen Göttin. Sie ist auch eine Göttin der Quellen, und dies, sowie ihre Nähe zur Sonne, geben ihr die zusätzliche Komponente der mütterlichen Heil- und Fruchtbarkeitsgöttin. Ihre Pflanze ist das Mädesüß, dem sie seinen süßen Duft schenkte. Ihr Baum ist die Eibe, der Baum mit den stärksten Verbindungen zur Unterwelt.

Aine ist die Tochter des Manannán mac Lir, dem Sohn des Meeresgottes Lir. Solange die Tuatha de Dannan auf der Erde weilten, spielte Manannán anscheinend kein große Rolle. Als sie sich aber als Sídhe in die Erde zurückzogen, machten sie Manannán zu ihrem Hochkönig. Er war es, der die schönsten Sídhe an seine Bevölkerung verteilte. Aine bekam ihres im 164m hohen Knockainey (Cnoc Áine) in der County Limerick. Er selbst jedoch zog sich auf die Insel der Apfelbäume, Emain Avalach, zurück. Er besitzt eine Herde weißer Stuten, die uns Menschen als Sturmwellen des Meeres erscheinen. Und seine Tochter Aine erscheint gelegentlich in der Gestalt einer roten Stute, der „Lair Derg“. Pferde tauchen immer wieder im Zusammenhang mit Sonnengottheiten auf, was wiederum nahe legt, dass es sich bei Aine um eine Sonnengöttin handelt.

Aine hatte in ihrer Jugend einmal geschworen, nie mit einem Mann zu schlafen, der schon graue Schläfen habe. Nein, das wollte sie keinesfalls! Als sie nun etwas älter war verliebte sie sich in den jungen, attraktiven, halb-göttlichen Fionn, der auch selbstverständlich noch kein einziges graues Haar hatte! Kein Problem also!? Aber wie es nun mal so ist, verliebte sich ihre Schwester Miluchrach nun leider auch in den hübschen Kerl.... Miluchrach wusste von Aines Schwur, verzauberte also fix einen See und überredete Fionn darin zu baden. Als dieser nun aus dem klaren, kühlen Nass wieder auftauchte, war er immer noch jung und knackig und versetzte eine jede Frau in helle Aufregung, nur Aine leider nicht mehr, denn er hatte nun silbrig-glänzende Haare! So verschmähte Aine ihn von nun an, getreu ihrem Gelübde...

In einer anderen Geschichte geschieht Grausiges. Der König von Munster, Ailill Aulom, ließ an einem Samhain-Vorabend, sein Pferd auf einem Hügel in seinem Königreich grasen. Was er nicht wusste war, dass er einen Hügel Aines dafür wählte. Er schlief ein, und als er wieder erwachte, war der gesamte Hügel kahl, alles war bis auf den letzten Halm leer gefressen! Das konnte unmöglich sein Pferd gewesen sein, dachte sich der verwirrte, wütende Ailill. Im nächsten Jahr geschah ihm genau dasselbe! Ailill konnte es einfach nicht glauben! Wer konnte so dreist sein, seine gesamte Weide abzugrasen? Das konnte nicht ohne Zauberei vonstatten gegangen sein! Im nächsten Jahr ging er mit seinen 2 Söhnen gemeinsam zu dem Platz, an dem dieses Jahr für Jahr passierte. Ailill überfiel wie gehabt eine unglaubliche Müdigkeit, und er schlief sogleich ein. Aber seine Söhne hatten wohl etwas geahnt und sich bereits zu Hause etwas Wachs in die Ohren gestopft. Denn es war der liebliche Feenklang von Aines bronzenen Leier, die Ailill einschlafen ließ. Sie und ihr Bruder spazierten dort entlang und trieben eine riesige Herde grasender Kühe über die Wiese. Einer der Söhne Ailills griff Aines Bruder wenig später aus dem Hinterhalt an und zerschmettert diesem mit einem Speer das Rückgrat. Ailill war inzwischen wach geworden und hatte sich mit Aine im Gras vergnügt, als jedoch der Schrei ihres Bruders an Aines Ohr drang, fühlte sie sich missbraucht und biss Ailill im Kampf ein Ohr ab, als dieser nicht sogleich von ihr lassen wollte und sie mit Gewalt am Boden hielt. Die Konsequenz dieser Szene brachte Ailill dann auch auf Ewigkeit den Namen „Ailill Nacktohr“ ein. Einige Erzählungen enden nun mit Aines Tod durch Ailills Schwert, ich jedoch bevorzuge die Erzählungen, in denen sie weiterlebt und sich für den Tod ihres Vaters bitterböse rächt. Die Erschaffung einer geheimnisvollen Eibe, auch „Die Eibe der streitenden Söhne“ genannt, um die sich Ailills Söhne schließlich stritten, löste die Schlacht von Mag Mucrama aus, in der alle 7 Söhne Ailills und er selbst zu Tode kamen.

Eine weitere Geschichte berichtet, dass Gerald, der Earl of Desmond, Aine eines Tages sah, als sie sich gerade an einem heiligen See die Haare kämmte. Er verliebte sich natürlich sofort in sie, da sie so wunderschön war. Freiwillig wollte sie jedoch keinen Menschen zum Manne nehmen, sie selbst war ja eine Frau der Sídhe, so entführte er sie also und überredete sie dann doch noch, ihn zu heiraten. Wie es bei Feenfrauen so ist, ließ sie es sich aber nicht nehmen, eine Bedingung an Gerald zu stellen. „Ich werde Dir einen Sohn gebären, mein lieber Gerald, aber Du darfst niemals Deiner Überraschung über die ungewöhnlichen Fähigkeiten unseres Sohnes Ausdruck verleihen, und seien sie noch so fantastisch! Das musst Du mir versprechen!“ Natürlich stimmte der liebestrunkene Mann zu. „Nicht schwer!“ dachte er, und er hätte sowieso jeder ihrer Bedingungen zugestimmt. Viele Jahre ging alles gut, bis Gerald eines Tages seinen Sohn dabei beobachtete, wie er plötzlich ganz klein wurde und in eine Flasche hinein und wieder heraus sprang. Er konnte einfach einen lauten Ausruf der Verwunderung nicht unterdrücken. Im nächsten Moment verwandelte sich sein Sohn in eine Wildgans und flog davon. Aine war so enttäuscht von ihrem Mann, dass auch sie verschwand, zu ihrem Knockainey, wo sie noch heute in ihrem unterirdischen Sídh leben soll.

Auch heute werden sich immer noch Geschichten über Aine erzählt, besonders in der County Limerick erscheint sie dann und wann Menschen, die an sie glauben. So erschien sie beispielsweise einmal zur Mittsommernacht ein paar Mädchen, die ihr zu Ehren, gemäß der Tradition, Fackeln den Knockainey hinauf trugen. Aine trat den jungen Frauen entgegen, bedankte sich bei ihnen ganz herzlich für die Huldigung und bat sie dann, schnell den Heimweg anzutreten. Die Mädchen wollten wissen warum, und Aine erklärte ihnen, dass das Feenvolk den Hügel in dieser Nacht selbst bräuchte, um dort sein eigenes Sonnenwendsfest, welches schon in vollem Gange sei, zu feiern. Die Mädchen sagten Aine, dass sie gar keine Feenschar sehen könnten. Da nahm Aine ihren magischen Ring vom Finger und ließ jedes der Mädchen einmal hindurch schauen. Und da sahen sie es, der ganze Hügel war voll von herumtanzenden, fröhlichen Feen. Die jungen Frauen bedankten sich noch schnell, und traten zügig den Heimweg an, denn sie wussten, wenn sie in das Fest hineingerieten, verflögen die Jahre wie Stunden, und ihre Männer würden sie schmerzlich vermissen.

Aine zu Ehren ziehen die Bauern der Gegend aber jedes Jahr wieder zur Sommersonnenwende um und über den Knockainey, tragen Strohfackeln hinauf, und schwenken sie danach über Vieh und Feldern um Schutz und Fruchtbarkeit von der Göttin zu erbitten. Einmal jedoch sollen die Bauern der Gegend dieses Ritual ausgelassen haben, da einer von ihnen gerade gestorben war, und sie alle bedächtig um ihn trauerten. Aber dennoch, in dieser Nacht leuchteten die Fackeln am späten Abend sogar noch heller als je zuvor, und so viele Gestalten wie noch nie zogen langsam um den heiligen Berg. An der Spitze des Zuges Aine selbst...

„Sleep a little, sleep a while, away to Áine's oak-clad isle.
may you be always blessed, with her golden hair and gentle smile."


Morrigan

Wie bereits erwähnt, vertreten die Hauptgöttinnen der Kelten (Tuatha De Dannan) jeweils alle 3 Aspekte der Muttergöttin. Die Jungfrau, junge Frau, Amazone, Jägerin (weißer Aspekt), die Mutter, reife Frau, Fruchtbarkeit (roter Aspekt) und die weise Alte, Hexe, Kriegerin, Todesbotin (schwarzer Aspekt). Anu beinhaltet also alle 3 Aspekte. Ihr „Hauptaspekt“, unter dem sie meist in den Mythen auftritt, ist jedoch der rote, fruchtbarkeitsbringende, mütterliche Aspekt. Brigid, die ich Euch ein anderes Mal näher bringen werde, ist auch so eine Hauptgöttin, die jedoch hauptsächlich unter ihrem weißen, jungfäulichen Aspekt auftritt und geehrt wird. Die große Vertreterin des dritten Aspektes, die gleichfalls jedoch dreifaltig ist, ist die Morrigan.

Zur bösen Göttin wurde Morrigan, als sie von Cuchulainn abgewiesen wurde, während sie ihm ihre große Liebe offenbarte. Sie erschien ihm eines nachts, während der Zeit, als dieser gerade in einen Krieg gegen die Königin Maeve verstrickt war, um ihm mitzuteilen, dass sie es sei, die ihm bei seinen Kämpfen die Kraft gab, zu gewinnen. Sie erschien ihm in ihrer unwiderstehlichsten Gestalt, groß und schön, ganz in rot gekleidet und mit langem, wallendem, glänzend-rotem Haar. Sie sagte ihm: „Ich biete Euch meine Liebe an, in dieser Nacht, und in allen Nächten die folgen, so lang Ihr nur wollt.“

Cuchullain beeindruckte dies wenig. Er teilte ihr mit, dass er all seine Kräfte für die noch anstehenden Kämpfe brauche, und darum seinen Schlaf sehr nötig habe. (Cooler Kerl, was?) Auch sagte er, er brauche in seinen Kämpfen keinesfalls die Hilfe einer Frau. Und er wolle ihre Liebe auch in zukünftigen Nächten nicht, es gelüste ihm nicht nach ihr. So abgewiesen und in ihrer Ehre verletzt betrieb sie von nun an Kriegshatz und erfreute sich der toten Krieger. Morrigan führt auch das Herr der Schattenkrieger an, welchem sich Druiden gerne bemächtigen, um in der Anderswelt Schlachten zu gewinnen. Zum Teil wurde diese Armee jedoch auch in die Welt der Menschen befohlen. Kriegern leistete sie also Beistand, wurde von ihnen verehrt und angebetet. Ohne ihren Beistand war jede Schlacht verloren. Jedoch erschien sie toten Kriegern umgeben von strahlend hellem Licht, was zeigt, dass sie ihre Krieger nicht nur sterben ließ, sondern sie auch im Tode unterstützte und zu sich holte.

Man darf Morrigan nicht ausschließlich als „böse“ sehen, was leider einige tun. Man sollte sich die Geschichte um Chuchullain genauer betrachten, und sehen, dass die Morrigan durchaus zu tiefer Liebe und Gefühlen fähig war. Chuchullain verletzte sie zutiefst, was sie erst zu dem machte, als was sie nun meistens gesehen wird.

Sicher kennt ihr alle Morgaine, oder auch Morgan und Viviane aus der walisischen Mythologie. Auch diese sind weitere Verkörperungen der Morrigan. So ist die Morrigan auch als „Dame des Sees“ bekannt. Dem Hauptgott der Tuatha De Dannan, dem Dagda, erschien sie als wunderschöne junge Frau, die sich im Fluss wusch, wobei sie das eine Bein auf der einen Uferseite, das andere auf der anderen Uferseite stehen hatte. Der Dagda war so dermaßen angetan von diesem Anblick (um nicht zu sagen, er wurde einfach tierisch geil) und liebte sich sogleich mit der schönen Unbekannten wild und leidenschaftlich über dem Fluss. Als die beiden sich nach einiger Zeit endlich wieder voneinander lösen konnten, erkannten sie sich erst gegenseitig (Parallele zu Arthus und Morgaine).

Hierauf folgte die große Schlacht von Magh Tuireadh, bei der nun die Morrigan auf Seiten des Dagda, und somit der Tuatha De Dannan kämpfte. Am Ende der Schlacht schrie sie die Kunde in die Welt hinaus: Die Fomorianer waren besiegt und das Land gehörte Lugh und den Tuatha.

Sie gilt als die Göttin des Todes und erscheint in der Gestalt von Krähen. Wenn ein Ire eine Krähe sieht, spuckt er sich in die Hände und reibt sie aneinander, oder grüßt die Morrigan und bittet sie um ihr Wohlwollen.

Die walisische Göttin Morgaine steht natürlich in enger Verwandtschaft zur irischen Morrigan. Auch sie gilt als die dunkle Göttin des Todes. Einerseits ist sie die "Herrin vom See", die "Herrscherin" der Anderswelt-Insel Avalon. Einerseits ist sie die Schwester des Königs Artus, liebt ihn in einigen Geschichten als ihren Bruder, wird unwissend zum Sex mit ihm verführt, in anderen Geschichten hat sie wissentlich mit ihm Sex, um ihn durch den gemeinsamen Sohn zu Fall zu bringen.

Sie liebt den Ritter Lanzelot, der ja, wie wir alle wissen, die Königin Guinevere liebt. So hat sie keine Chance. In einigen Geschichten erduldet sie also ihr Schicksal, und in den "Nebeln" wird sie später auch mit einem anderen Mann glücklich. In anderen Geschichten macht sie Guinevere das Leben "zur Hölle", indem sie durch Zauberei ihre Fruchtbarkeit unterbindet und Artus verletzt, indem sie ihm Lanzelot und Guinevere "vorführt". Diese "bösen Parts" übernimmt in den "Nebeln" Morgause, ihre Tante.

Als Artus stirbt, und zwar in einem Kampf mit seinem eigenen und Morgaines Sohn, bringt sie ihn jedoch schwer verwundet in seinem Todeskampf zu ihrer Insel Avalon, von wo aus er irgendwann geheilt zurückkehren soll.

"La Fay" ist wohl ein Beiname, den sie aus den Volkserzählungen aus Wales erhielt, die besagen, dass an dem heiligen See Llyn Fawr in Wales zuweilen eine Dame gesehen wird, die dort sitzt und ihr langes goldenes Haar kämmt. Im keltischen Volksglauben haben sich die Götter und Göttinnen ja in die Unterwelt oder auch in die Anderswelt (Avalon) zurückgezogen, und werden nun häufig als "Feen" bezeichnet. Alles, was man nicht fassen kann, ist grob gesagt im neueren keltischen Glauben eine "Fee"...

Entnommen von meiner ersten Homepage "Aines Lisheen", die ich heute, am 08.04.07 offline gestellt habe.
scherenschnitt

Der Hain der Baumkriegerin

Innere Welten, Irlands Weiten...

I lean my body into the bark of the Goddess Tree until my voice becomes one with Hers tumbling into roots and sky

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

I am the new girl
I loved as much as you will receive carried out right...
Kelley (Gast) - 27. Feb, 07:43
I am the new one
That is a very gߋod tip especially to those fresh to...
Skip To content (Gast) - 13. Jan, 15:00
Just want to say Hi.
I'm now not sure the place you're getting your information,...
Golf Bunker Tips (Gast) - 27. Nov, 20:14
The type of furniture...
Basically, rent control means that the landlord can...
chathamcourtreflections.jimdo.com (Gast) - 14. Aug, 19:37
If there are unpaid expenses...
There may be some different details like deposits,...
ziamohsan.info (Gast) - 2. Aug, 12:49

Bücher, die mir wichtig sind und Bücher, die ich gerade lese:



Sylvia Koch-Weser, Geseko von Lüpke
Vision Quest



Ingeborg Stadelmann
Die Hebammensprechstunde


Sobonfu E. Some
In unserer Mitte


Jeanne Ruland
Willkommen auf der Erde



Frans X. Plooij, Hetty van de Rijt
Oje, ich wachse!

Musik, die mich trägt:

Suche

 

Archiv

März 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Blogstatus

Online seit 7281 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 27. Feb, 07:43

Credits


Heimathafen Hamburg
Herzensheimat Irland
Heute hier, morgen dort
Im Jahreskreis
In der Natur Visionen suchen
In Garten, Wald und Flur
Kräuterkreatives
Kreative Gedankenflüsse
Kreatives handgefertigt
Leben - alternativ und spirituell
Rezepte (wild und njamm)
Spiele mit und ohne Feuer
Stöckchen, Aktionen (und co.)
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren