Schottische Feengesetze
Wooooow....! Das war mir ganz neu, dass es in Schottland solcherlei wunderbare Gesetze gibt...! Ist das nicht super-klasse...?! :))
Schade, dass es solcherlei Gesetze in Irland scheinbar nicht gibt... Das würde ja so maaaanchem Ort und auch so manchem Baum das Leben retten.....! Tara ganz sicher....!
Feenplatz verhindert Siedlungsbau
Der Zauber von MacFeng-Shui – Weil die Bewohner eines schottischen Dorfes die Rache von Feen fürchten, darf ein Bauunternehmer einen alten Stein nicht antasten.
Von Wolfgang Koydl
Jeder, der schon einmal ein Haus gebaut hat, kennt die Erfahrung: Der Prozess ist alles andere als märchenhaft, und zu den größeren Problemen gehört es, die nötigen Auflagen zu erfüllen und Genehmigungen einzuholen.
Doch was geschieht, wenn sich die Baubehörden mit der Märchenwelt verbünden? In diesem Fall werden die Hürden für den Bauherren schier unüberwindlich – vor allem in einem Land, in dem es noch immer von Elfen, Gnomen, Hobgoblins und Pixies nur so zu wimmeln scheint.
Diese Erfahrung musste der britische Bauunternehmer Marcus Salter machen, der in der schottischen Grafschaft Perthshire nördlich von Edinburgh eine Wohnsiedlung in einer unberührten Gegend nahe dem romantischen Loch Earn bauen wollte. Alles schien geklärt, die Bulldozer fuhren bereits auf, um die Baugrube auszuheben, als ein Dörfler aufgebracht herbeistürmte und rief: „Rührt diesen Felsen nicht an, ihr bringt die Feen um.“
Wütende Feen
Erste Vermutungen, dass es sich bei dem zornigen Herren um einen exzentrischen Einzelfall handeln könnte, musste Salter rasch beiseite wischen. Nahezu alle Bewohner des Dorfes St. Fillan waren – wie die Londoner Times berichtet – überzeugt davon, dass der pyramidenförmige Stein, der in der Mitte einer ausgedehnten Wiese aus dem Erdreich ragt, die Heimstätte dieser Märchenwesen sei.
„Mehrere Leute riefen uns an und sagten, dass wir die Feen störten“, erinnert sich Salter. „Ich glaubte zuerst, dass die Leute einen Witz machten, aber das kam schlecht an.“ Selbst als die Bautrupps einen weiten Bogen um den vermeintlichen Zauberstein machten, verstummten die Proteste nicht.
Die Feen, so rügten die Dorfbewohner, würden sicherlich wütend werden. Dies sollte aber unter allen Umständen vermieden werden, denn echte Feen haben – wie die einschlägige Fachliteratur verzeichnet – wenig mit den lieblichen Flatterwesen zu tun, wie sie William Shakespeare im Sommernachtstraum erfand. Zumal die schottische Fee nach diesen Angaben ziemlich kratzbürstig werden kann, wenn man sie reizt.
In St. Fillans waren es allerdings zunächst die Sterblichen, die sich ärgerten.
Die Angelegenheit verließ denn auch rasch das Reich des Märchens, als sich der örtliche Gemeinderat der Sache annahm – und hinter die empfindliche Feenwelt stellte. Die Ratsvorsitzende Jeannie Fox bekannte, dass auch sie an Feen glaube, auch wenn sie sich nicht sicher sei, dass sie wirklich unter jenem ominösen Felsen ihr Zuhause hätten.
„Mir hatte man gesagt, dass der Felsen eine historische Bedeutung hat“, erklärte sie, „dass Könige auf ihm gekrönt wurden“. Für sie war es weniger Feenzauber, der gegen eine Verlegung des bemoosten Steines sprach, sondern eher eine Art von Feng-Shui – oder, wie es die Times mit einer spöttischen Verbeugung nach Schottland nannte – MacFeng-Shui.
Schließlich mischte sich auch die Baubehörde ein und drohte mit einem Entzug der Baugenehmigung. Sie berief sich auf einen Passus in ihren Richtlinien, in dem es heißt, dass „lokale Gebräuche und Überzeugungen“ bei Bauvorhaben berücksichtigt werden müssten. Angesichts der gemeinsamen Front von Federfuchserei und Feenzauber kapitulierte Bauunternehmer Salter: Jetzt soll seine Wohnanlage rings um einen Park gebaut werden. In der Mitte der Grünfläche wird ein merkwürdiger geformter Felsen aus dem Erdreich ragen.
(SZ vom 22.11.2005)
http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/781/64717/
Schade, dass es solcherlei Gesetze in Irland scheinbar nicht gibt... Das würde ja so maaaanchem Ort und auch so manchem Baum das Leben retten.....! Tara ganz sicher....!
Feenplatz verhindert Siedlungsbau
Der Zauber von MacFeng-Shui – Weil die Bewohner eines schottischen Dorfes die Rache von Feen fürchten, darf ein Bauunternehmer einen alten Stein nicht antasten.
Von Wolfgang Koydl
Jeder, der schon einmal ein Haus gebaut hat, kennt die Erfahrung: Der Prozess ist alles andere als märchenhaft, und zu den größeren Problemen gehört es, die nötigen Auflagen zu erfüllen und Genehmigungen einzuholen.
Doch was geschieht, wenn sich die Baubehörden mit der Märchenwelt verbünden? In diesem Fall werden die Hürden für den Bauherren schier unüberwindlich – vor allem in einem Land, in dem es noch immer von Elfen, Gnomen, Hobgoblins und Pixies nur so zu wimmeln scheint.
Diese Erfahrung musste der britische Bauunternehmer Marcus Salter machen, der in der schottischen Grafschaft Perthshire nördlich von Edinburgh eine Wohnsiedlung in einer unberührten Gegend nahe dem romantischen Loch Earn bauen wollte. Alles schien geklärt, die Bulldozer fuhren bereits auf, um die Baugrube auszuheben, als ein Dörfler aufgebracht herbeistürmte und rief: „Rührt diesen Felsen nicht an, ihr bringt die Feen um.“
Wütende Feen
Erste Vermutungen, dass es sich bei dem zornigen Herren um einen exzentrischen Einzelfall handeln könnte, musste Salter rasch beiseite wischen. Nahezu alle Bewohner des Dorfes St. Fillan waren – wie die Londoner Times berichtet – überzeugt davon, dass der pyramidenförmige Stein, der in der Mitte einer ausgedehnten Wiese aus dem Erdreich ragt, die Heimstätte dieser Märchenwesen sei.
„Mehrere Leute riefen uns an und sagten, dass wir die Feen störten“, erinnert sich Salter. „Ich glaubte zuerst, dass die Leute einen Witz machten, aber das kam schlecht an.“ Selbst als die Bautrupps einen weiten Bogen um den vermeintlichen Zauberstein machten, verstummten die Proteste nicht.
Die Feen, so rügten die Dorfbewohner, würden sicherlich wütend werden. Dies sollte aber unter allen Umständen vermieden werden, denn echte Feen haben – wie die einschlägige Fachliteratur verzeichnet – wenig mit den lieblichen Flatterwesen zu tun, wie sie William Shakespeare im Sommernachtstraum erfand. Zumal die schottische Fee nach diesen Angaben ziemlich kratzbürstig werden kann, wenn man sie reizt.
In St. Fillans waren es allerdings zunächst die Sterblichen, die sich ärgerten.
Die Angelegenheit verließ denn auch rasch das Reich des Märchens, als sich der örtliche Gemeinderat der Sache annahm – und hinter die empfindliche Feenwelt stellte. Die Ratsvorsitzende Jeannie Fox bekannte, dass auch sie an Feen glaube, auch wenn sie sich nicht sicher sei, dass sie wirklich unter jenem ominösen Felsen ihr Zuhause hätten.
„Mir hatte man gesagt, dass der Felsen eine historische Bedeutung hat“, erklärte sie, „dass Könige auf ihm gekrönt wurden“. Für sie war es weniger Feenzauber, der gegen eine Verlegung des bemoosten Steines sprach, sondern eher eine Art von Feng-Shui – oder, wie es die Times mit einer spöttischen Verbeugung nach Schottland nannte – MacFeng-Shui.
Schließlich mischte sich auch die Baubehörde ein und drohte mit einem Entzug der Baugenehmigung. Sie berief sich auf einen Passus in ihren Richtlinien, in dem es heißt, dass „lokale Gebräuche und Überzeugungen“ bei Bauvorhaben berücksichtigt werden müssten. Angesichts der gemeinsamen Front von Federfuchserei und Feenzauber kapitulierte Bauunternehmer Salter: Jetzt soll seine Wohnanlage rings um einen Park gebaut werden. In der Mitte der Grünfläche wird ein merkwürdiger geformter Felsen aus dem Erdreich ragen.
(SZ vom 22.11.2005)
http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/781/64717/
Baumkriegerin - 16. Jan, 19:56
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redsett - 16. Jan, 21:22
Nein wie geil......
Das ist ja hammergenial! So stell ich mir die Kooperation von Tradition und Moderne vor....
Zugegeben, ich hab auch herzlich gelacht, aber eigentlich ist das doch ein tolles Beispiel dafür, was selbst eine kleine Gruppe von Menschen schaffen kann, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Ich wünsche mir ja, daß das in Tara auch klappt.
Lieben Gruß,
redsett
Zugegeben, ich hab auch herzlich gelacht, aber eigentlich ist das doch ein tolles Beispiel dafür, was selbst eine kleine Gruppe von Menschen schaffen kann, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Ich wünsche mir ja, daß das in Tara auch klappt.
Lieben Gruß,
redsett
erdweibchen - 17. Jan, 05:15
einfach wunderbar....
toll, ganzganz toll - es ist noch längst nicht alles verloren, viele Menschen WISSEN noch oder erinnern sich wieder neu.
Und denk an die staatliche Feenbeautragte in Island!!!! -
jaaaa so muß das sein und es wird mehr werden *freu*
hach, was ist das schön und gibt Mut und Energie zum Weitermachen!!
Ich danke Dir.
Ganz liebe Grüßlis Dagmar erdweib
Und denk an die staatliche Feenbeautragte in Island!!!! -
jaaaa so muß das sein und es wird mehr werden *freu*
hach, was ist das schön und gibt Mut und Energie zum Weitermachen!!
Ich danke Dir.
Ganz liebe Grüßlis Dagmar erdweib
shaman-ca (Gast) - 17. Jan, 20:04
oh klasse
kann man das nicht auch für tara so machen, einen Feenhügel ;-)
Selket (Gast) - 17. Jan, 21:02
Finde ich ja witzig... und gut. Ich habe auch schon mal einen Bericht aus Island gesehen, wo z.B. der Straßenbau sich nach Feenhügeln richtet. Klasse oder?
Liebe Grüße,
Selket
Liebe Grüße,
Selket
Baumkriegerin - 17. Jan, 21:24
Hallo Ihr alle,
ja, stimmt, aus Island kannte ich das schon. Wunderbar, dass es dort sogar offizielle, staatlich geförderte Berufe gibt, die mit diesen Dingen befasst sind. :))
Wäre wunderbar, wenn es ein solches Gesetz auch in Irland gäbe und beispielsweise Tara so geholfen werden könnte. Aber leider gibt es ein solches Gestz in Irland ganz sicher nicht. Ansonsten hätte man dort schon viel Zerstörung verhindern können. Allerdings muss man sagen, dass das TROTZ Gesetz in Schottland auch leider nicht immer der Fall ist/war. Es kommt natürlich immer auch auf die Initiative der Menschen an, die beweisen müssen, dass es da tatsächlich Bräuche und Traditionen gibt, die an diese Orte gekoppelt sind... Denk' ich mal... Ich erinnere mich an einige zerstörte Steinkreise auf den Äußeren Hebriden... Durchschnitten von Straßen... Einfach durcheinandergeworfen... Schmerzhaft anzusehen...
Aber THINK POSITIV...! Ich finde es klasse, dass sich doch immerhin wieder mehr und mehr Menschen einsetzen.... So beispielsweise ja auch die Tara-Aktivisten vor Gericht....! Ich hoffe und hoffe....! *feste Daumen drück* Wenn dieser Prozess gewonnen werden könnte, würde das natürlich ein echtes Exampel statuieren und ein dementsprechendes Gesetz für Irland läge garnicht mehr fern...!
Grüß Euch lieb,
Aine
Wäre wunderbar, wenn es ein solches Gesetz auch in Irland gäbe und beispielsweise Tara so geholfen werden könnte. Aber leider gibt es ein solches Gestz in Irland ganz sicher nicht. Ansonsten hätte man dort schon viel Zerstörung verhindern können. Allerdings muss man sagen, dass das TROTZ Gesetz in Schottland auch leider nicht immer der Fall ist/war. Es kommt natürlich immer auch auf die Initiative der Menschen an, die beweisen müssen, dass es da tatsächlich Bräuche und Traditionen gibt, die an diese Orte gekoppelt sind... Denk' ich mal... Ich erinnere mich an einige zerstörte Steinkreise auf den Äußeren Hebriden... Durchschnitten von Straßen... Einfach durcheinandergeworfen... Schmerzhaft anzusehen...
Aber THINK POSITIV...! Ich finde es klasse, dass sich doch immerhin wieder mehr und mehr Menschen einsetzen.... So beispielsweise ja auch die Tara-Aktivisten vor Gericht....! Ich hoffe und hoffe....! *feste Daumen drück* Wenn dieser Prozess gewonnen werden könnte, würde das natürlich ein echtes Exampel statuieren und ein dementsprechendes Gesetz für Irland läge garnicht mehr fern...!
Grüß Euch lieb,
Aine
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