Karmindra - 21. Apr, 16:49

Das ist wirklich ein tolles Zitat. Ich lese momentan einige Bücher über wahre Liebe und Eifersucht und solche Dinge und dieses Zitat könnte glatt aus einem dieser Bücher stammen.
Ich habe gelesen das was wir heute bzw. die meisten von uns als Liebe betiteln ist eigentlich gar keine Liebe, sondern wir klammern uns nur an irgendwelche Menschen in die wir besitzergreifende Gefühle stecken, wir fesseln sie und wollen sie daran hindern sie los zu lassen weil wir uns durch sie definieren und uns einreden sie würden unser Leben ausmachen. Wir wollen nicht alleine sein weil wir denken alleine sind wir nichts. Wenn derjenige uns verläßt bricht unsere Welt zusamen, unsere Scheinwelt die wir uns aufgebaut haben.
Dort heißt es wahre Liebe bedeutet jemanden so zu lieben wie er ist, ihm alle Freiheiten zu geben, ihn loslassen zu können und ihn nicht an sich zu binden. Was nicht bedeutet das man nicht trauen darf wenn der Mensch den man liebt einen wirklich verlassen sollte.
Naja, tolles Zitat jedenfalls, werde ich mir mal notieren ;)

Baumkriegerin - 22. Apr, 20:34

Hallo Karmindra,

wie wahr, wie wahr.... Wahre Worte! :))

Welches Buch liest Du denn da? *neugierig schau*

Ach... Es ist wirklich ein verzwacktes Thema... Ich habe immer wieder so Phasen, da denke ich, ich hab's geschafft....! Juchhee! Ich LIEBE einfach nur so, ohne besitzen zu wollen, ohne Bedingungen....! Ich liebe! Ich liebe! Und es fühlt sich guuuuut an, dieses Lieben... Denn man muss sich ja keine Gedanken machen... Nicht eifersüchtig sein... Nicht missgünstig... Nicht "Besitz" verwalten... Man ist FREI....! Wunderschön.... Eigentlich....! Und dennoch kommt es immer immer wieder, dieses Gefühl "Ich will den jetzt aber für mich! Ich will nicht teilen! Ich will! Ich will! Ich will!" Warum ist unser Ego bloß so verstockt...?

Trennung ist natürlich noch wieder etwas anderes... Jemanden loslassen zu müssen, ganz gehen lassen zu müssen, tut immer weh.... Sind es wirklich nur unsere Scheinwelten, die da zerstört werden...? Ja... Eigentlich schon... Klar... Es geht ja immer auch so weiter... Dennoch tut's einfach weh... DAS wiederum sind die Emotionen... Ich denke, wir erinnern uns jedesmal, wenn wir loslassen müssen an das "Große Loslassen" - die Trennung vom Göttlichen, die wir hier auf Erden erfahren... Und wir sehnen uns doch so nach dem Eins-Sein.... Und davon gehen wir bei jeder Trennung von einem Partner WIEDER einen Schritt weiter weg... Gefühlsmäßig... Erinnerungen... Ja, ich denke, das könnt's sein.... (Womit ich auf Deinen eigenen Blog-Artikel zum Thema verweise....!) *zwinker*

Liebe Grüße von Aine
Karmindra - 23. Apr, 10:24

Das Buch heißt. Eifersucht - Ein Lesebuch für Erwachsene
Sind halt einige Kapitel immer von anderen Autoren. Nett geschrieben, auch wenn man ihm anmerkt das es in den 70ern entstanden ist (von wegen freie Liebe, Komunen usw. *g*).
Aber es hat halt interessante Ansätze.
Z.B. wird dort ja (wie ich schon erwähnte) in Frage gestellt ob wir in der westlichen Gesellschaft wirklich fähig sind zu lieben. Es wird als Hinweis darauf gedeutet das wir es nicht sind weil wir unseren Partner verlassen würden wenn wir ihn teilen müßten. Der Autor fragt: Wie kann es angehen das ich den Menschen, den ich angeblich lieben würde, eher verlassen würde anstatt weiter an seiner Seite zu leben auch wenn er noch andere Menschen liebt oder lieb hat. Er behauptet, wenn man wahre Liebe gegenüber jemandem empfindet müsse man auch bereit sein ihn zu teilen denn wenn man sonst lieber ohne ihn leben würde könne es sich nicht um Liebe handeln.
Mir geht es da genau so wie dir. Manchmal denke ich: "Ja, wir sind frei, ich bin nicht eifersüchtig, wir lieben uns, wir gehören uns nicht." Und an anderer Stelle überkommts mich dann: "Den soll keine andere haben, das ich MEINER, den teile ich nicht!!!"
Verzwickte Situation ;)
In dem Buch wird auch von Studien berichtet über Kulturen und Völker wo man Eifersucht nicht kennt. Dort gibt es kein Besitzdenken. Die Menschen kennen stellenweise nichtmal Gewalt oder Diebstahl. Eine Geschichte bereichtet davon wie eine Ureinwohnerin ganz stolz meinte: "Guckt mal, das ist meine ... (hab den Ausdruck auf der Stammessprache dafür vergessen." Ihre Bettgefährtin, mit der sie ihren Mann teilt. Sie war richtig stolz auf die und sah sie wie eine gute Freundin an, so nach dem Motto: "Sie sorgt dafür das es meinem mann gut geht."
Es wird vermutet das es matriachalischen Kulturkreisen Eifersucht nicht fruchten kann und das sie auch bei uns erst durch die Entstehung des Patriachats aufgekommen ist. Dadurch das die Frau zu einer Ware wurde um die gehandelt wurde, die man bezahlen musste wenn man sie heiraten will usw. Sie wurde vom Mann als Besitz angesehen und dieses Besitzdenken ging irgendwann auf die Frau über.
Als besonders schlimm wird in dem Buch erachtet das wir Eifersucht so tolerieren. Es kommt in Musik, Literatur und Film vor und es wird gar als Liebesbeweis gedeutet. Man darf sich den Vorwurf anhören: "Wenn du nicht eifersüchtig bist liebst du mich nicht." Oder das Eifersucht normal ist.
Ja, für mich ist es das irgendwie, aber es kann ja ganz offensichtlich kein angeborenes Gefühl sein wenn es wirklich Menschen auf der Welt gibt die Aufgrund ihres sozialen Umfeldes so etwas wie Eifersucht nicht kennen.
Auch wird in dem Buch in Frage gestellt ob der Mensch ein monogames Wesen ist. Monogam bedeutet ja eigentlich in seinem gesamten Leben nur mit einer einzigen Person sexuellen Kontakt gehabt zu haben. Jedoch wird uns heute durch Gesellschaft, Filme, Literatur und Religion vorgebetet es wäre normal spätestens in einer festen Beziehung (un dnatürlich erst recht in der Ehe) monogam zu leben, das Sex nur zwischen zwei Menschen stattfinden soll, das es schlimm ist wenn es noch andere gibt. Es ist eigentlich erschreckend wie stark wir von unseres gesellschaftlichen Normen und Werten geprägt sind, denn ich will auch monogam leben, will meinen Freund auch nicht teilen, auch wenn es sich in mir sträubt wahrzuhaben das dies nicht meine ureigenen Ansichten sind sondern die anderer Menschen welche man mir eingetrichtert hat. Das ich in einer anderen Kultur aufgewachsen evtl. ganz anders über das Thema denken würde.
lg
karmi
Baumkriegerin - 24. Apr, 15:04

Hallo Karmindra,

es ist wirklich ne gute Frage... Ist Eifersucht bloß anerzogen? Vielleicht... Oh man... Wie oft höre ich das... "Eifersucht gehört doch dazu..." oder "Wenn man nicht eifersüchtig ist, liebt man doch gar nicht richtig..." oder gar ein enttäuschtes "Er war gaaarnicht eifersüchtig... Da stimmt doch was nicht...." Blödsinnig, oder? Gerade vorhin sah ich wieder ne Zeitschrift im Café herumliegen, da stand drauf "Warum Eifersucht für die Liebe wichtig ist", oder so.... Schwachsinn!

Ich wäre so froh, wenn's ohne das ginge....! Wozu? Aber es ist eben wie's ist....! Sie ist da, die Eifersucht... Und sie will wahrgenommen und akzeptiert werden.... Tja... Und wenn wir sie akzeptieren, sie einfach hinnehmen, als Teil von uns... Unseren Gefühlen... Tja... Vielleicht verschwindet sie dann irgendwann von ganz alleine...?

Kann es sein, dass die Eifersucht ganz direkt mit dem Besitzdenken zu tun hat...? Dass man erst dann eifersüchtig ist, wenn man um seinen "Besitz" bangt....? Denn es ist komisch... Zur Zeit habe ich das Gefühl, ich bin nicht wirklich eifersüchtig....! Nein... Es ist nicht, dass ich jemandem irgendetwas missgönne, oder Verlustängste habe, oder so... Ich will bloß, dass es mir auch gut geht....! Ich will nicht mehr traurig sein, weil ich allein bin, und der, den ich liebe, nicht bei mir ist... Ich will halt endlich mal wieder ein bissl Glück und Innigkeit....! Ist das denn zu viel verlangt?

Die Baumkriegerin
Karmindra - 24. Apr, 15:15

hm in allen büchern die ich bisher über eifersucht gelesen habe waren sie sich zumindest darüber einig das menschenam meisten dann unter eifersucht leiden wenn es ihnen an selbstliebe und selbstakzeptanz mangelt. wenn sie das gefühl haben nicht liebenswert genug zu sein als das ihr partner ihnen treu bleiben würde. menschen, die ständig liebesbeweise brauchen und sich schnell ungeliebt fühlen wenn ihr gegenüber seine liebe nicht ständig beteuert.
ist schon ein sehr komplexes, aber auch interessantes thema.

karmi
Baumkriegerin - 24. Apr, 15:22

Karmi,

ja, das finde ich auch... Interessant... Besonders, weil es doch so viele von uns betrifft... Arbeit mit dem Schatten, nennt man das glaub' ich, oder....? Kriegerinnen auf der Pirsch....! *zwinker*

Ich weiß nicht... Ich glaube, ich hab' schon immer ne gaaanz gute Portion Selbstliebe gehabt... Selbstakzeptanz eh... Allerdings ist vielleicht doch was dran, wenn ich's mir überlege...?! Am eifersüchtigsten war ich bei den Kerlen, die ständig an mir rummäkelten und versuchten, mich umzumodeln und "jemand anderen" aus mir zu machen...! Das hat mich dann teilweise schon auch verunsichert...!

Inzwischen könnte mir DAS nicht mehr passieren...! Vielleicht ist dadurch ja auch meine Eifersucht etwas zurück gegangen...? hm... Wäre schön...! Mal schauen, wie ich diesbezüglich so drauf komm, wenn ich wieder in einer festen Partnerschaft bin... Irgendwann... (Hoffentlich....) *grins*

Liebe Grüße an dich...!

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