8
Apr
2007

Orte der Kraft in Schottland - Herbst 2002

Ausnahmsweise mal ein Schottlandbericht in der Rubrik "Irland"... Ich möchte einfach nicht extra eine Schottlandrubrik eröffnen.. Lohnt sich nicht, da es ja noch nichtmal absehbar ist, ob und wann ich jemals wieder nach Schottland komme...?! Die "Äußeren Hebriden" jedenfalls sind im Grunde auch schon recht "irisch", finde ich... Wesentlich weniger "schottisch" als das schottische Festland...! ;)

Die äußeren Hebriden

Isle of Barra


Tagebucheintrag über die Überfahrt zu den Äußeren Hebriden und meiner spontanen Liebe zur Insel Barra:

"Wir fuhren also von Oban aus mit der Fähre Richtung Westen über den rauhen Atlantik, um irgendwann am Horizont wieder ein paar bergige Inseln zu entdecken! Zuerst ein paar kleine, die einfach nur als runde Bergbuckelchen aus dem Wasser ragten, unbewohnt, felsig.....

Das erste bewohnte Eiland das in Sichtweite kam war Barra. Ich war wie verzaubert! Auf der linken Seite des Bootes die kleinen Buckelinselchen, auf der rechten Barra, mit seinen 2 großen runden Bergen, die wie Brüste der Muttergöttin anmuten, unterstützt durch die kleinen Cairns oben auf den Gipfeln, in der Senkung zwischen den beiden "Brüsten" das einzige Dorf der Insel mit einem kleinen Hafen - direkt vor dem Anleger ein Castle auf einer kleinen Insel - und eine kleine Straße, die durch die Senkung hindurch zur anderen Seite der Insel führt! Wohin? Wie ging es dort auf der anderen Seite der Insel weiter? Hier vorn das Dorf, das da in der roten Abenddämmerung vor mir lag, ließ mich glauben, ich sei bereits zu weit gefahren und befände mich vielleicht schon in Island, oder gar Grönland...?!

Diese Insel zog mich magisch an! Ich habe zu Tanja sogar gesagt: "Komm, lass uns von Bord gehen! Es gefällt mir hier wahnsinnig gut!" Wäre ich allein gewesen, ich wäre vom Boot runter gewesen! Aber blitzschnell! Es war, als wäre ich gerade nachhause gekommen, an einen Ort, an dem ich noch ganz dringend etwas zu erledigen hätte! Als wäre ich irgendwann von dort fortgerissen geworden, und nun erkannte ich den Ort wieder!? Puuuuh.... Als wir wieder abfuhren, musste ich versprechen wiederzukommen! Und zwar sehr bald! Aufjedenfall! So ein starkes Gefühl hatte ich wohl noch nie einem Ort gegenüber....

In Irland war es immer ähnlich gewesen, in Tara war es schon verdammt stark, dieses Gefühl, aber so wie dort an der Küste Barras war es noch nie! Ich vermute, Irland war immer schon nah dran gewesen, aber Barra war vielleicht der Ort an den ich mich "heranpirschte"..."

South Uist

Die Insel an der wir als nächstes anlegten und auf der wir einige Tage verbringen wollten war Uist. Wir verbrachten drei Tage im Süden der Insel, in South Uist, in einem unglaublich schönen Hostel. Auf den Äußeren Hebriden gibt es die sogenannten Crofter-Hostels, die in alten Crofter-Häusern untergebracht sind. Das heißt in alten, zum Teil noch reetgedeckten Farmhäusern, sogenannten Black Houses, die zum Teil schon aus dem 19. Jahrhundert stammen. In diesen Häusern fühlt man noch die Verbundenheit zur alten Zeit, spartanisch eingerichtet, mit Holzofen oder sogar offenem Kamin, gar keinen oder sehr kleinen Fenstern, und sehr, sehr kleinen Zimmern mit dicken Wänden, um die Wärme bestmöglich im Haus zu halten. Sicher waren es harte Zeiten, in denen die Bauern damals lebten, zumal die Gegend hier nicht gerade die Fruchtbarste war, oder ist. Rauhes Klima, Einsamkeit, harte Arbeit für das Überleben! Und dennoch fühlt man auch die alte Verbundenheit zur Natur, ihre Wertschätzung. Die Anwesenheit von Feen, Elfen und guten Hausgeistern, die hier noch ohne die Beschallung durch Stereoanlagen oder allzu viel Elektrosmog ein wunderbares Leben führen können.

In South Uist hatten wir leider unglaublich schlechtes Wetter, weshalb wir uns nur für einen Spaziergang aus dem Haus wagten. Die Gegend ist fast ungewöhnlich für die Äußeren Hebriden. Es gibt einen ausgedehnten Sandstrand auf der Westseite der Insel, welche uns zu dem Namensvergleich mit der Insel Jüst in Ostfriesland verleitete. Kein Wunder, denn den Namen der schottischen Insel Uist spricht man genau so aus! Im Osten zieht sich eine Hügelkette über die Insel und im Zwischenraum dieser beiden Extreme befindet sich eine flache Ebene, die durchsetzt ist mit Mooren und vielen kleinen Seen. Ein Vogelparadies, weshalb im Zentrum der Insel auch ein größeres Gebiet zum Nationalpark erklärt wurde. Interessanterweise heißt dieses „Loch Druidibeg“.

Hier in South Uist entdeckte ich ganz in der Nähe des Hostels an der Hauptstraße Richtung Norden einen relativ undefinierbaren Steinhaufen, der ein wenig wie „von der Straße beiseite geschoben“ wirkte. Ich schaute ihn mir näher an, und bemerkte dabei, dass mich eine sehr verwirrte, bedrückende Energie erfasste, die mir gleich einen Kloß im Hals verursachte. Ich sah, dass eine gewisse Ordnung in diesem Steinhaufen war. Er war in vier Haufen aufgeteilt, die zum Teil mit Erde überdeckt waren. Wie vier kleine Erdhügel, ähnlich denen in der Heide bei Bremen, dem Prestruper Gräberfeld“. Um einen der Hügel herum fand ich verstreute Blüten und Körner. Ich hatte das starke Gefühl, es war eher wie ein plötzliches Wissen, dass es sich hier um einen ehemaligen, kleinen Kultort handelte. Vielleicht waren es kleine Hügelgräber gewesen, und es schien so, als seien es vier gewesen, die in jeweils einer Himmelsrichtung gelegen hatten. Durch die Straße war die Ordnung und die Heiligkeit des Ortes verletzt worden. Aber vielleicht handelte es sich auch um ein zusammengestürztes Haus. Fest stand jedoch, dass hier irgendwelche Energien fest hingen, die mit dem derzeitigen Zustand dieses Ortes nicht glücklich waren. Ich konnte es damals nicht genau sagen, was es war, Vielleicht unglückliche Feenwesen, vielleicht ein verletzter Genius Loci, vielleicht aber auch Gefühlsabdrücke ehemals hier lebender Menschen im Astral des Ortes. Ich wusste jedoch nicht, was ich tun könnte, wie ich helfen könnte, fühlte mich dazu auch nicht in der Lage, zumal es stark regnete und dunkel wurde. So ging ich, etwas schweren Herzens, und versprach, wiederzukommen, wenn ich wüsste, was zu tun sei.

North Uist

Da wir mit dem Bus fahren mussten, hatten wir leider nicht die Möglichkeit, alle Steinkreise anzuschauen, die in North Uist auf uns gewartet hätten. Dort gibt es eine ganze Menge von ihnen, die ich nur zu gern gesehen hätte. Einen z.B. der nach Fionn und den Fianna benannt ist. Sie sollen es selbst sein! Die versteinerten Fianna! Ein anderer Steinkreis ist durch die Hauptstraße Richtung Norden geteilt, und man spürt seinen Schmerz schon beim Durchfahren mit dem Bus! Wie schrecklich... Wie können Baumeister Straßen nur direkt durch Steinkreise hindurch bauen? Ich verstehe das einfach nicht. Sie müssen doch die Energien spüren, durch die sie da hindurchbauen?! Das Leid, das sie auslösen?! Nun, wenn ich zurück kehre, werde ich mir auch diesen Kreis noch einmal genauer ansehen... Vielleicht habe ich bis dahin genügend Erfahrung mit Erdheilungsarbeit, für die ich mich ja sehr interessiere, dass ich auch diesem Ort etwas helfen kann... Ich würde es mir sehr wünschen!

Berneray

Wir fuhren durch bis in den Norden auf die mit dem Festland durch eine Brücke verbundene Insel Berneray. Wiederum in eines der Crofter-Hostels. Und dieses war wirklich ein besonders schönes! Super gelegen, direkt am Meer, oben auf der Klippe, mit Blick auf die Küste von Harris. Mit dem Fahrrad etwa eine halbe Stunde bis an den Hafen, zum nächsten Shop und zur Telefonzelle. Zu Fuß etwas länger, was natürlich recht unpraktisch ist, wenn der Postbus nur 2 x am Tag vorbei kommt. Aber was will man auch? Man ist ja in Schottland, um etwas Einsamkeit zu erfahren?!

Feuerelfen auf Berneray
Ein Feenerlebnis in Geschichtenform

"He heard while he sang and dreamed
A piper piping away,
Never was piping so sad
Never was piping so gay"

(William Butler Yeats)


Ich war im Schottlandurlaub und es war ein wunderschöner, durchwanderter Tag mit einem kröhnenden, herrlichen Sonnenuntergang gewesen. Ich befand mich auf der kleinen Hebrideninsel Berneray, die durch eine Brücke mit der Insel Uist verbunden ist, und welche schon den Blick auf die - weitere Abenteuer versprechende - Insel Harris freigibt.

Es war Abend, schon stockdunkel und ich hörte das Meer rauschen. Denn ich saß in einem wunderschönen alten Black House, welches jetzt zu einer Herberge umfunktioniert war, und nichts war in der Nachbarschaft, was hätte Töne abgeben können, außer ein paar blökenden Schafen auf den Wiesen ringsherum und dem Meer.

Was für herrliche Vorstellungen ich im Kopf hatte, von den Menschen, die hier einmal gelebt hatten. Diesen windgeplagten Inselmenschen, die so naturverbunden waren und in dieser kargen Felsenlandschaft so gut es ging Landwirtschaft betrieben. Sicher hatten sie es nie leicht gehabt, waren arm und hungrig. Und doch werden sie glücklich gewesen sein, denn sie hatten dieses herrliche kleine Häuschen am Meer, den Kontakt zur Natur und sicher auch zu den Elfen der Gegend, wie ihn damals noch alle Menschen hatten.

Nun, ich hörte also das Meer rauschen, die Romantik überkam mich, und ich hatte den dringenden Wunsch, meinen Liebsten im fernen Deutschland anzurufen, weil dieser zu Hause geblieben war. So schwang ich mich schnell auf's Fahrrad und radelte über die Wiese zur Straße. Kein Licht am Rad, keine Gangschaltung. "Naja, es wird schon gehen!" dachte ich mir, von der Liebe getrieben.

Ich fuhr über den ersten Hügel, gelangte an die Bucht und konnte die Lichter des kleinen Hafens, an dem die Telefonzelle lag, bereits sehen. Es ging die meiste Zeit leicht bergab, und so war ich nach etwa einer Viertelstunde Fahrt bereits am Hafen. Ich telefonierte fröhlich und war guter Dinge, als ich mich wieder auf's Rad setzte.

Aber - oh weh - nun ging es bergauf! Ich kam kaum vom Fleck, trat in die Pedalen, hatte das Gefühl, ich käme wohl schneller voran, wenn ich schieben würde. Aber ich strampelte weiter. Langsam entfernte ich mich von der Telefonzelle, vom Hafen, fuhr langsam, langsam durch das Dorf. In den Häusern brannte teilweise noch Licht, in manchen Häusern war es auch schon erloschen. Kein Mensch auf der Straße. Da, das letzte Haus. Von da an nur noch Hügel, Buschwerk und die einsame Bucht, mit den sich langsam entfernenden Lichtern des Hafens.

Mir wurde ein wenig mulmig zu Mute, ich sah ja kaum noch die Hand vor Augen, und es war nichts zu hören, außer dem Rauschen des Meeres. Ich genoss die Nacht, die frische Luft, den Vollmond und die Sterne, aber ich fühlte mich so klein, und wer weiß, was in den Büschen am Straßenrand so lauerte?! Also begann ich eine Melodie zu summen, die mir gerade so in den Sinn kam. Es war eine melancholische, sanfte Melodie eines irischen Dudelsackspielers namens Davy Spillane. Ich versuchte den Text zu erinnern, der wie ich mich erinnerte von William Butler Yeats gewesen war und begann leise zu singen.

Plötzlich kamen von den Seiten aus den Ginsterbüschen und auch von der anderen Seite, die zur Bucht hinab felsig abfiel einige Gestalten, wie ich sie noch nicht gesehen hatte. Sie hatten leichte, fedrige und doch vor Energie strotzende Körper in hellen, feurigen Farben. Sie wirkten auf mich wie ein kleines Feuerwerk, voller guter Laune und Freude, und sie heizten mich an, in die Pedalen zu treten und dabei lauter zu singen. Der Weg war plötzlich klar zu erkennen, und das Treten fiel mir leicht. Ich sang und summte, und bemerkte, wie sich die Melodie immer mehr verselbständigte und zu einem neuen kleinen Lied wurde, und ich fühlte, wie diese wirbelnden, kräftigen, aber zarten Wesen mich anschoben und bei mir waren, bis ich, immer noch singend und summend, auf der Wiese vor der Herberge stand.

Ich wunderte mich, dass es nun doch so schnell gegangen war, und bedankte mich bei den Feuerelfen, als die ich sie mittlerweile erkannt hatte, für ihre Begleitung und Hilfe. Ich mochte garnicht aufhören zu singen, weil ich ihre Gesellschaft so genoss. Aber sie wirbelten nun nur noch einmal um mich herum und verschwanden dann so plötzlich, wie sie aufgetaucht waren.

Ich schob das Rad zurück über die Wiese, setzte mich noch einen Moment auf die Bank vor dem Haus, blinzelte dem Vollmond nocheinmal zu und ging hinein in das kleine Black House, um mich an den Ofen zu setzen, und in der Glut nach weiteren Feuerelfen Ausschau zu halten.

(Aine, 2002)

Cladh Maolrithe, Borgh

Wir machten wunderbare Wanderungen auf dieser Insel, entdeckten einen weiteren „Steinkreis“, der eigentlich kein Steinkreis ist, aber eine ähnliche Wirkung aufzeigt, versteckt in den Hügeln, mit wunderbarem Blick auf’s Wasser. Allerdings bewacht von einer „alten Hexe“, die den Wanderweg bewacht, der dummerweise durch ihr Grundstück führt. Aber wenn man, wie sie es eigentlich möchte, nicht vom Weg abweicht, gelangt man leider nicht zu diesem Ort! Gefährliches Unterfangen also.... Aber es lohnt sich! In Wirklichkeit handelt es sich bei diesem wunderschönen, ruhigen und kraftvollen Ort um einen Standing Stone und die Reste einer mittelalterlichen Kirche innerhalb einer Steinumfassung. Wirklich ein Meditations- und Entspannungsort, insbesondere, wenn man so schönes Wetter hat, wie wir an diesem Tag!

Little Loch Borgh

Besonders beeindruckend jedoch ist einer der Standing Stones von Berneray, der direkt auf einem Hügel oberhalb des Fährhafens steht, an dem die Fähre nach Harris ablegt, oberhalb des Little Loch Borgh. Wenn man also dort noch etwas auf die Fähre warten muss, sollte man es so machen, wie wir, und den nächstgelegenen Hügel erklimmen. Einen vielversprechenden Cairn, eine steinzeitliche Begräbnisstätte, kann man schon von der Straße aus sehen, und zu diesem klettert man erst mal hinauf. Dann schaut man gen Nord-Westen und hat den Standing Stone direkt im Blick. Es ist ein einzelner, großer, freistehender Menhir mit einer tollen, wirbelnden Energie. Ich habe mich mit dem Rücken an ihn gelehnt und eine Weile mit geschlossenen Augen da gestanden. Ich hatte das Gefühl, ich würde völlig von Energien umwirbelt, und wie von einer Spirale nach oben wirbelnden Spirale „in die Länge gezogen“.... Mir wurde fast ein bisschen schwindelig, so stark war dieses Gefühl... Ich habe später ein Bild von diesem Stein und seiner Energiespirale gemalt.

Auf der anderen Seite des Cairns, süd-östlich von diesem also, befindet sich noch ein interessanter „Chair Stone“. Diese drei Stätten bilden ein Allignment, eine Reihe, und verfolgt man sie weiter gelangt man hinunter zum Hafen, an dem zwei weitere Menhire erhalten sind, die jedoch nicht mehr an ihren originalen Standorten stehen, weshalb man ihre Zugehörigkeit zu diesem Allignment nicht mehr nachvollziehen kann, und ihre energetische Bedeutung auch weites gehend verloren ist.

Callanish, Isle of Lewis

Die Callanish-Steine befinden sich im Nord-Westen Schottlands auf der Insel Lewis, welche zu den äußeren Hebriden gehört. Insgesamt gibt es in einem Gebiet, das sich etwa über 10 x 10 km erstreckt 13 Megalithstätten. Darunter Steinkreise, Ganggräber und Dolmen. Sie werden heute sehr schlicht mit Callanish I - XIII bezeichnet. Ich besuchte in diesem September immerhin die Steinkreise I - IV, und von diesen möchte ich Euch nun auch berichten.

Callanish I ist der Hauptkreis des Gebiets. Er besteht aus insgesamt 53 Steinen, welche jeweils eine Mindesthöhe von circa 2 m haben. In der Mitte des ganzen Komplexes befindet sich ein riesiger Menhir, der sicher 4 - 5 m hoch ist. Vor ihm befindet sich ein kleines Ganggrab. Rundherum ein Steinkreis, welcher aus 13 Steinen besteht, welche fast an die Größe des mittleren Menhires heranreichen.

Nun gehen nach Osten und Westen jeweils eine einzeln stehende Steinreihe ab, und nach Norden und Süden jeweils eine doppelte Steinreihe, welche wie Gänge anmuten. Die nach Norden führende Reihe ist leider nicht mehr komplett. Die nach Süden führende dagegen ist nahezu vollständig, und man kann durch sie hindurch auf den Steinkreis zuschreiten, und sich dabei fühlen, als wäre man gerade in die Vergangenheit zurückversetzt worden, und schreite in einem Zug von heidnischen Menschen zu einem großen Ritual!

Wenn man am Menhir in der Mitte steht und an der westlichen Steinreihe entlang schaut, kann man einen Berg sehen, der ausschaut wie eine liegende Frau, und zur Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche soll man die Sonne von hier aus genau ihren Bauch hinunterrollen sehen.

Aber es gibt hier von fast jedem Stein eine besondere Beobachtung zu einer bestimmten Zeit des Jahres zu machen. Das unterstützt also die Vermutung, dass es sich bei Callanish I (unter anderem) auch um einen astronomischen Beobachtungspunkt handelt.

Callanish wird eine ähnlich große Bedeutung beigemessen wie Stonehenge. Man glaubt, dass Stonehenge der rituelle Mittelpunkt für die Menschen Großbritanniens und auch Albas (Süd-Schottland) war. Callanish soll dieselbe Funktion für die Menschen Caledonias (Nord-Schottland), Irlands und der Hebriden gehabt haben.

Der gesamte Komplex Callanish I wurde im Laufe von circa 2500 Jahren gebaut. Begonnen wurde wohl mit dem mittleren Menhir, dem inneren Steinkreis und der südlichen Steinreihe vor 5000 Jahren, erst etwas später wurde die "Grabstätte" (?) hinzugefügt, und erst etwa 100 - 1500 Jahre später wurden die anderen Steinreihen ergänzt.

Heute sagen die christlichen Schotten übrigens gern, dass Callanish I ja im Grunde ein keltisches Kreuz darstellt. Und das stimmt ja eigentlich! Aber wer hat denn wohl von wem "geklaut"??? *zwinker* Das Kreissymbol mit den vier Koordinaten war ja bekanntermaßen auch schon unseren heidnischen Vorfahren bekannt, die es als Symbol für das keltische Rad kannten. Die keltische Version des indianischen Medizinrads. Die vier Koordinaten kennzeichnen die vier Himmelsrichtungen, sowie die vier Elemente, die vier Jahreszeiten, und so weiter.

Meine eigenen Erlebnisse an den Callanish-Steinen

Der große Steinkreis Callanish I war beim ersten Besuch am Vormittag des Tages überwältigend für mich. Die Steine waren so riesig, wie sie da plötzlich vor mir standen, denn man sieht sie erstaunlicherweise erst sehr spät, da sie auf einem Hügel liegen, und dieser sie teilweise von der Straße aus verdeckt. Es war recht diesig und nieselte, und lauter Leute liefen in Regenmänteln um die Steine herum... Das störte aber nicht weiter. Mir wurde beim Betreten der ersten, nördlichen Steinreihe ersteinmal kräftig schwindelig und schwarz vor Augen. Die Energien der Steine waren so stark, dass ich mich erstmal etwas überfordert fühlte und still, ohne noch nen Ton hervorzubringen um die Steine herumschlich, sie mir genau betrachtete und Eingang und Ausgang des inneren Kreises suchte. Man merkte jedenfalls ganz, ganz stark, dass hier Kräfte aus einer anderen Welt wirkten. Keine Frage!

Nett war, dass es bald anfing stärker zu regnen! Da verschwanden dann die anderen Menschen, und ich konnte noch etwas alleine wandeln.... Bis es mir dann auch zu nass wurde!

Wir besuchten dann die anderen 3 Kreise in zu Fuß erreichbarer Nähe. Diese waren wesentlich kleiner, und energetisch leichter zu verarbeiten... So war der erste Kreis in der Nähe leicht kaputt, 2 Steine waren umgekippt und lagen so da, was aber die Stimmung des Kreises nicht störte. Er wirkte sanft und entspannend. Keine "Überforderung", keine Aufregung. Sehr, sehr angenehm.

Der zweite Kreis war perfekt erhalten. Bestehend aus einem äußeren Kreis mit 8 Steinen und einem Inneren mit 3 Steinen, würde ich vermuten, dass er die 8 Feste des Jahres und die dreifache Göttin im Innern symbolisiert. Er wirkte sehr kräftig und ebenfalls sehr postiv. Ich spürte die Energie um mich herum angenehm gleichmäßig wirbeln. Wir hielten uns dort lange auf. Später aus einiger Entfernung konnte ich sogar ein hellblaues Lichtfeld über und um die Steine herum wahrnehmen.

Dasselbe Phänomen stellte ich beim abendlichen Besuch von Callanish I fest, und habe dort sogar ein ziemlich unglaubliches Foto geschossen, auf dem man die Energiebänder deutlich erkennen kann, mit denen die Steine mit dem Kosmos verbunden sind.

Naja, der dritte kleine Kreis war noch halb im Torf versunken. In der Mitte war ein regelrechter "Teich", so verwährte er den näheren Zugang. Leider... Er wirkte auf mich sehr traurig und irgendwie hilfebedürftig... Ich weiß nicht, ich denke, ich hoffe, dass er auch bald weiter "ausgebuddelt" wird, sonst wird er dort allmählich ganz versinken und in Vergessenheit geraten... Er war für mich ein Symbol für die ganze vergessene alte Kultur...

Der abendliche Besuch bei Callanish I verlief wunderbar. Die Sonne kam zum Sonnenuntergang noch heraus und ermöglichte uns eine meditative Stunde, ein paar Skizzen zum späteren malerischen ausformen und ein paar feine Schnappschüsse. Die zweite Annäherung an den Kreis war wesentlich einfacher und weniger "überfordernd"...

Eine Volkssage der Insel Lewis erzählt, dass die Steine des Callanish Stonecircles in Stein verwandelte Heiden seien, die sich nicht zum christlichen Glauben bekehren lassen wollten und lieber dieses Schicksal wählten...

Entnommen von meiner ersten Homepage "Aines Lisheen", die ich heute, am 08.04.07 offline gestellt habe.

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