Eine Begegnung mit dem Tod
Gestern begegnete mir der Tod.
Ich spürte seine knochige, kalte, aber sanfte Hand auf meiner linken Schulter und wendete meinen Kopf in die Richtung des kalten Hauchs, den ich an meinem Hals spürte.
Da stand er. In einem schwarzen, weiten Gewand, einen großen schwarzen Schlapphut tief ins Gesicht gezogen. Der Tod selbst.
"Guten Tag, Gevatter Tod", sagte ich, und "Lass mich Dir ins Gesicht schauen." Da zog er seinen Hut aus dem Gesicht, und ich sah seinen knöchernen, skelettenen Schädel... Ich wunderte mich selbst, dass ich nicht erschrak... Ich war ganz ruhig und schaute ihn mir genau an... "Gevatter Tod, genauso hab' ich mir Dich immer vorgestellt", sagte ich. Er lachte leise und freundlich und drückte mir sacht die Schulter.
"Aber warum zeigst Du Dich in dieser Gestalt...? Du scheinst mir so sanft und freundlich zu sein... Aber wenn die Menschen Dich SO sehen, dann ist es doch kein Wunder, dass sie solche Angst vor Dir haben...?!" sagte ich, und legte meinen Kopf schräg auf seine knochige Hand während ich versonnen vor mich hinstarrte...
"Weißt Du, ich bin der Tod. Und der Tod ist nun mal kein "Kuscheltyp". Ich bin die Wahrheit. Ich bin die Nacktheit. Mit mir gibt es nichts zu diskutieren oder zu verhandeln. Ich mache den Menschen nichts vor. Und beschönigen möchte ich auch nichts. Ich bin so, wie ich bin. Und so müssen die Menschen mich nehmen. Ich bin ihr Gevatter. Ihr Pate. Ich bin der Tod."
Der Tod sprach ganz sanft und liebevoll und ich hörte ihm gerne zu. Er sprach noch über dies und das und gab mir so manchen guten Rat. Stundenlang hätte ich ihm zuhören können, so angenehm war seine klare Stimme. Ewig hätte mein Kopf auf seiner Hand ruhen können, so voller Wärme war seine kalte Berührung.
Aber er sprach: "Gehe zurück und berichte den Menschen von meinem sanften Wesen. Damit sie durch meine knöcherne, düstere Gestalt hindurchzuschauen lernen. Damit sie keine Angst mehr vor der Wahrheit haben. Gehe zurück, denn Deine Zeit, mit mir zu gehen, ist noch nicht gekommen."
Ich bat ihn um einen letzten kurzen Tanz und schwebte dann minutenlang mit ihm über's Parkett... Wir waren des perfekte Paar, er und ich... Aber dann schlug die Turmuhr Zwölf... Und ich wusste, ich musste gehen... Der Zauber würde enden... Ich gab ihm noch einen letzten, flüchtigen Kuss auf die knöcherne Wange... Und riss mich los, von diesem faszinierenden, sanften, so attraktiven Mann.... Dem Gevatter Tod...
Von Aine, nach einer wahren Begebenheit am 11.02.06
Ich spürte seine knochige, kalte, aber sanfte Hand auf meiner linken Schulter und wendete meinen Kopf in die Richtung des kalten Hauchs, den ich an meinem Hals spürte.
Da stand er. In einem schwarzen, weiten Gewand, einen großen schwarzen Schlapphut tief ins Gesicht gezogen. Der Tod selbst.
"Guten Tag, Gevatter Tod", sagte ich, und "Lass mich Dir ins Gesicht schauen." Da zog er seinen Hut aus dem Gesicht, und ich sah seinen knöchernen, skelettenen Schädel... Ich wunderte mich selbst, dass ich nicht erschrak... Ich war ganz ruhig und schaute ihn mir genau an... "Gevatter Tod, genauso hab' ich mir Dich immer vorgestellt", sagte ich. Er lachte leise und freundlich und drückte mir sacht die Schulter.
"Aber warum zeigst Du Dich in dieser Gestalt...? Du scheinst mir so sanft und freundlich zu sein... Aber wenn die Menschen Dich SO sehen, dann ist es doch kein Wunder, dass sie solche Angst vor Dir haben...?!" sagte ich, und legte meinen Kopf schräg auf seine knochige Hand während ich versonnen vor mich hinstarrte...
"Weißt Du, ich bin der Tod. Und der Tod ist nun mal kein "Kuscheltyp". Ich bin die Wahrheit. Ich bin die Nacktheit. Mit mir gibt es nichts zu diskutieren oder zu verhandeln. Ich mache den Menschen nichts vor. Und beschönigen möchte ich auch nichts. Ich bin so, wie ich bin. Und so müssen die Menschen mich nehmen. Ich bin ihr Gevatter. Ihr Pate. Ich bin der Tod."
Der Tod sprach ganz sanft und liebevoll und ich hörte ihm gerne zu. Er sprach noch über dies und das und gab mir so manchen guten Rat. Stundenlang hätte ich ihm zuhören können, so angenehm war seine klare Stimme. Ewig hätte mein Kopf auf seiner Hand ruhen können, so voller Wärme war seine kalte Berührung.
Aber er sprach: "Gehe zurück und berichte den Menschen von meinem sanften Wesen. Damit sie durch meine knöcherne, düstere Gestalt hindurchzuschauen lernen. Damit sie keine Angst mehr vor der Wahrheit haben. Gehe zurück, denn Deine Zeit, mit mir zu gehen, ist noch nicht gekommen."
Ich bat ihn um einen letzten kurzen Tanz und schwebte dann minutenlang mit ihm über's Parkett... Wir waren des perfekte Paar, er und ich... Aber dann schlug die Turmuhr Zwölf... Und ich wusste, ich musste gehen... Der Zauber würde enden... Ich gab ihm noch einen letzten, flüchtigen Kuss auf die knöcherne Wange... Und riss mich los, von diesem faszinierenden, sanften, so attraktiven Mann.... Dem Gevatter Tod...
Von Aine, nach einer wahren Begebenheit am 11.02.06
Baumkriegerin - 12. Feb, 13:48
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