Tara Court Case und irische Gesetze
Ja, da hab' ich ja neulich berichtet, was es in Schottland für tolle Gesetze gibt, in Irland ja aber leider nicht. Denn sonst wäre ja Tara vermutlich längst gerettet. Worum geht es aber nun in diesem gerade laufenden Prozess, der Taras Ruhe, Schönheit und Heiligkeit retten soll?
Die "Tara-Skryne-Aktionsgruppe", deren Webseite und Petitionen ja auch unter meinen Links zu finden sind, beschloss im letzten Frühjahr, nachdem die Regierung den Bau der Zoll-Autobahn M3, die das Tara-Skryne-Tal durchschneiden würde, endgültig genehmigt hatte, gerichtlich gegen diesen Beschluss vorzugehen. Ihre Argumentation wollte die Gruppe hauptsächlich auf einem gerade im Jahr 2004 neu erlassenen Gesetz aufbauen, in dem es heißt, "Nationale Monumente" seien vor der Zerstörung zu bewahren und zu schützen. So weit so gut...! Für uns klingt das wahrlich einleuchtend, nicht wahr? Kein Grund, an der Durchsetzung einer Verlegung der Autobahnstrecke zu zweifeln.
Seit letzter Woche Donnerstag ist der Prozess nun in Gange. Der Hauptkläger vor Gericht ist der Tara-Skryne-Aktivist und Archäologe Vincent Salafia. Der Staat verteidigt das Bauunternehmen der Regierungspartei und des Meath County Council.
Argumente der Kläger:
- Tara und Skryne sind "Nationale Monumente" und daher vom Staat zu schützen
- Tara selbst gelte schon lange als eingetragenes "National Monument" und der Hill of Tara sei in einem Umkreis von 100 Acres geschützt, jedoch sei bei der Planung der M3 nicht bedacht worden, dass auch der Blick auf die Autobahn vom Hügel hinab eine Störung des Ortes bedeute
- Das Tal zwischen Tara und Skryne, mit seinen zahlreichen Megalithstätten, von denen allein 38 direkt vom Verlauf der Autobahn zerstört werden, ist ein "Nationales Monument" und daher vom Staat zu schützen
- Vorallem sei die Genehmigung des Baus der M3 ungesetzmäßig, weil es versäumt wurde, von Archäologen überprüfen zu lassen, ob es sich bei den zerstörten Megalithstätten um "Nationale Monumente" handeln könne, oder evt. noch weitere Monumente auf der Strecke lägen und zerstört werden würden
- Es sei überhaupt garnicht nötig, das Tara-Skryne-Tal in dieser Weise zu zerstören, da eine alternative Route möglich sei, die keine Monumente zerstöre und die sogar 2,5 km kürzer wäre, als die bisher geplante Route
Argumente der Verteidigung:
- Tara und Skryne selbst würden ja durch die Straße nicht zerstört
- Eine naturgeschaffene Landschaft (das Tara-Skryne-Tal) könne kein "Nationales Monument" sein
- Alle 38 zerstörten kleineren Monumente im Tal seien von Archäologen nicht zu "Nationalen Monumenten" erklärt worden
- Die Autobahn sei vom Hill of Tara ebensowenig sichtbar, wie die bisher dort verlaufende Straße und sei darum auch keine Störung für den Ort
- Die Vorbereitung der Straßenplanung sei sehr gründlich gemacht worden, und 4000 Menschen aus der Umgebung seien im Vorraus befragt worden, ob die Route so gelegt werden solle und/oder was dagegen spreche. Keine Bedenken seien dabei aufgekommen, dass es so die richtige Route sei.
Tja... Wer hat nun die besseren Argumente...? Ich finde das ja eigentlich ganz klar... Was natürlich nicht ausgesprochen wird ist, dass man ja nun zugeben müsste, einen Fehler bei der Planung begangen zu haben und umsonst bereits etliche Bäume, Büsche und Megalithstätten umgewälzt zu haben. Und natürlich spielt das Geld eine Rolle. Eine Neu-Planung der Route würde natürlich nochmal einige Euros kosten. Nun... Hoffen wir, dass das Gericht einen klaren Geist besitzt und sich nicht bestechen lässt. Heute wird der Fall resümiert.
Noch ein bisschen HOFFEN und BETEN....!
Liebe Grüße von der Baumkriegerin
Bloc und Bluicne, Tara
Litha 2005
by Aine
Die "Tara-Skryne-Aktionsgruppe", deren Webseite und Petitionen ja auch unter meinen Links zu finden sind, beschloss im letzten Frühjahr, nachdem die Regierung den Bau der Zoll-Autobahn M3, die das Tara-Skryne-Tal durchschneiden würde, endgültig genehmigt hatte, gerichtlich gegen diesen Beschluss vorzugehen. Ihre Argumentation wollte die Gruppe hauptsächlich auf einem gerade im Jahr 2004 neu erlassenen Gesetz aufbauen, in dem es heißt, "Nationale Monumente" seien vor der Zerstörung zu bewahren und zu schützen. So weit so gut...! Für uns klingt das wahrlich einleuchtend, nicht wahr? Kein Grund, an der Durchsetzung einer Verlegung der Autobahnstrecke zu zweifeln.
Seit letzter Woche Donnerstag ist der Prozess nun in Gange. Der Hauptkläger vor Gericht ist der Tara-Skryne-Aktivist und Archäologe Vincent Salafia. Der Staat verteidigt das Bauunternehmen der Regierungspartei und des Meath County Council.
Argumente der Kläger:
- Tara und Skryne sind "Nationale Monumente" und daher vom Staat zu schützen
- Tara selbst gelte schon lange als eingetragenes "National Monument" und der Hill of Tara sei in einem Umkreis von 100 Acres geschützt, jedoch sei bei der Planung der M3 nicht bedacht worden, dass auch der Blick auf die Autobahn vom Hügel hinab eine Störung des Ortes bedeute
- Das Tal zwischen Tara und Skryne, mit seinen zahlreichen Megalithstätten, von denen allein 38 direkt vom Verlauf der Autobahn zerstört werden, ist ein "Nationales Monument" und daher vom Staat zu schützen
- Vorallem sei die Genehmigung des Baus der M3 ungesetzmäßig, weil es versäumt wurde, von Archäologen überprüfen zu lassen, ob es sich bei den zerstörten Megalithstätten um "Nationale Monumente" handeln könne, oder evt. noch weitere Monumente auf der Strecke lägen und zerstört werden würden
- Es sei überhaupt garnicht nötig, das Tara-Skryne-Tal in dieser Weise zu zerstören, da eine alternative Route möglich sei, die keine Monumente zerstöre und die sogar 2,5 km kürzer wäre, als die bisher geplante Route
Argumente der Verteidigung:
- Tara und Skryne selbst würden ja durch die Straße nicht zerstört
- Eine naturgeschaffene Landschaft (das Tara-Skryne-Tal) könne kein "Nationales Monument" sein
- Alle 38 zerstörten kleineren Monumente im Tal seien von Archäologen nicht zu "Nationalen Monumenten" erklärt worden
- Die Autobahn sei vom Hill of Tara ebensowenig sichtbar, wie die bisher dort verlaufende Straße und sei darum auch keine Störung für den Ort
- Die Vorbereitung der Straßenplanung sei sehr gründlich gemacht worden, und 4000 Menschen aus der Umgebung seien im Vorraus befragt worden, ob die Route so gelegt werden solle und/oder was dagegen spreche. Keine Bedenken seien dabei aufgekommen, dass es so die richtige Route sei.
Tja... Wer hat nun die besseren Argumente...? Ich finde das ja eigentlich ganz klar... Was natürlich nicht ausgesprochen wird ist, dass man ja nun zugeben müsste, einen Fehler bei der Planung begangen zu haben und umsonst bereits etliche Bäume, Büsche und Megalithstätten umgewälzt zu haben. Und natürlich spielt das Geld eine Rolle. Eine Neu-Planung der Route würde natürlich nochmal einige Euros kosten. Nun... Hoffen wir, dass das Gericht einen klaren Geist besitzt und sich nicht bestechen lässt. Heute wird der Fall resümiert.
Noch ein bisschen HOFFEN und BETEN....!
Liebe Grüße von der Baumkriegerin
Bloc und Bluicne, Tara
Litha 2005
by Aine
Baumkriegerin - 18. Jan, 16:45
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